Groß Sankt Martin

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Romanische Kirche · Groß St. Martin
Groß St. Martin mit dem Fischmarkt an der Frankenwerft am Abend

Die dreischiffigen Basilika Groß Sankt Martin mit dem kleeblattförmigen Ostchor (Dreikonchen-Chor) ist eine der zwölf großen Romanischen Kirchen innerhalb des Kölner Altstadtringes. Mit ihrem quadratischen Vierungsturm und seinen vier Ecktürmchen ist sie eines der markantesten Wahrzeichen im linksrheinischen Stadtpanorama.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Benediktinerkirche in der historischen Altstadt oberhalb des Fischmarktes in der Nähe des Rheins steht auf fast 2000 Jahre alten Grundmauern, die einst Bestandteil einer Sport- und Schwimmanlage für römische Soldaten war. Erst im 5. Jahrhundert bauten die Franken auf den im Krieg zerstörten Mauern eine Kirche auf und weihten sie dem heiligen St. Martin.

1150 vernichtete ein Stadtbrand die Rheinvorstadt. 1172 weihte Erzbischof Phillip von Heinburg den Neubau der Basilika ein. Der quadratische Vierungssturm der Kirche entstand zwischen 1185 und 1220 das Langhaus Mitte des 13. Jahrhunderts. Im 15. Jahrh. ersetzte der heutige gotische Knickhelm das romanische Turmdach.

Anfang des 18. Jahrh. wurde die Kirche neu ausgemalt im Stil des des Barocks. Ende des 18. Jahrh. wurde sie von Wallraf nochmals neu ausgeschmückt mit Zügen des Klassizismus.

In der 1. Hälfte des 19. Jahrh. wurde die angrenzende Kirche St. Brigiden und die die Klostergebäude abgerissen. Die Nordseite von St. Martin war schmucklos, ohne Fenster und die zwei westlichen Flankierungstürmchen von St. Martin fehlten. Ab 1843 wurde die Kirche saniert und vom Maler Alexius Kleinertzim im Historismus ausgeschmückt.

Zerstörung und Wiederaufbau

Die Kirche wurde im 2. Weltkrieg nahezu gänzlich zerstört und erst 1984 wieder aufgebaut. im Innern sind die alten dunkel gefärbten Teile gut erkennbar. Das sparsam eingerichtete Innere wirkt durch Größe und Leichtigkeit. In der Krypta sind Reste römischer Sport- und Lagerhallenanlagen zu sehen.

Ausgrabungen unter Groß St. Martin

Im 1. Jahrhundert nach Christi war das Martinsviertel eine der römischen Stadt Colonia Claudia Ara Agrippinensium vorgelagerte Rheininsel. Dort wo heute Groß St. Martin steht befand sich ein Sportplatz und ein Wasserbecken. Ein später verlandeter und zugeschütteter Rheinarm trennte das Praetorium und die Rheininsel. Im 2. Jahrhundert stand hier eine der 4 dreiteiligen Lagerhäuser mit großem Hofraum. Auf dem Fundament des südöstlichen Lagerhausteil steht heute die Basilika.

Vom Innenraum der Kirche kann man eine Treppe in den Untergrund hinabsteigen und die Fundamente besichtigen. Auf Schautafeln wird die Entstehung dieses Areals dargestellt. Der Eintritt beträgt 0,50 €.

Innenraum

Der 40 Jahre nach Kriegsende bis 1985 neu gestaltete Innenraum erscheint schlicht und hell. Dadurch wirkt die Basilika noch imposanter als im 19. Jahrhundert, als die Kirche mit Innenbemalung verziert wurde. Die Reste dieser Ausmalung sind noch erhalten. So kann man den den wiederaufgebauten Teil von der Altsubtanz gut unterscheiden.

Kontakt

An Groß St. Martin 9
50667 Köln
Telefon: 0221 / 164 256 50

Öffnungszeiten

Montags geschlossen!
Di. - Sa.: 9:00 - 19:30 Uhr, Do. 9 - 0:30 Uhr für die Eucharistische Anbetung
Sonntag: 13:00 Uhr - 19:15 Uhr

Gebetszeiten

Dienstag - Samstag:

Stilles Gebet: 6.00 Uhr (Samstag: 7.00 Uhr)
Laudes: 7.00 Uhr (Samstag : 8.00 Uhr)
Mittagsgebet: 12.30 Uhr
Stilles Gebet: 17.30 Uhr
Vesper: 18.00 Uhr

Sonntag:

Stilles Gebet: 7.00 Uhr
Auferstehungsoffizium: 8.00 Uhr
Vesper: 18.30 Uhr

Heilige Messe

Di. - Sa.: Eucharistiefeier: 18.30 Uhr
Sonntag: Eucharistiefeier: 11.00 Uhr

ÖPNV

(H) nächste Haltestelle: Heumarkt
(H) nächste Haltestelle: Rathaus

Weblinks

Historische Aufnahmen


Romanische Kirchen
Die zwölf großen Romanischen Kirchen
St. Andreas - St. Aposteln - St. Cäcilien - St. Georg - St. Gereon - St. Kunibert
St. Maria im Kapitol - St. Maria in Lyskirchen - Groß St. Martin - St. Pantaleon - St. Severin - St. Ursula
Die kleinen Romanischen Kirchen
St. Alban (Altstadt-Nord) - St. Amandus (Rheinkassel) - St. Brictius (Merkenich) - St. Cornelius (Rath/Heumar) - Alt St. Heribert (Deutz) - St. Johann Baptist (Altstadt-Süd) - Alt St. Katharina (Niehl) - St. Kolumba (Altstadt-Nord) - St. Martin (Oberzündorf) - St. Martinus (Esch) - Alt St. Maternus (Rodenkirchen) - St. Michael (Niederzündorf) - Nikolauskapelle (Westhoven) - St. Nikolaus (Dünnwald) - St. Peter (Altstadt-Süd) - St. Severin (Lövenich) - St. Stephan (Lindenthal)