Colonia Claudia Ara Agrippinensium: Unterschied zwischen den Versionen

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(Das Stadtgebiet: Bessere Quelle, war heute im Römisch-Germanischen Museum)
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'''Colonia Claudia Ara Agrippinensium''' (abgekürzt auch '''CCAA''') ist der Name des [[Das römische Köln|römischen Kölns]] von etwa 50 n. Chr. bis in die Mitte des 5ten Jahrhunderts.
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'''Colonia Claudia Ara Agrippinensium''' (abgekürzt auch '''CCAA''') ist der Name des [[Das römische Köln|römischen Kölns]] von etwa 50 n. Chr. bis in die Mitte des 5. Jahrhunderts.
  
 
== Der Stadtname ==
 
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Das römische Stadtgebiet wurde durch eine Stadtmauer eingeschlossen. Es lag nicht direkt am Rhein, da dort ein später zugeschütteter Rheinarm war. Die Mauer verlief etwa bei den folgenden heutigen Straßen: (Quelle:<ref>Gerta Wolff: ''Das Römisch-Germanische Köln. Führer zu Museum und Stadt'',  
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Das römische Stadtgebiet wurde durch eine Stadtmauer eingeschlossen. Es lag nicht direkt am Rhein, da dort ein später zugeschütteter Rheinarm war. Die Mauer verlief etwa bei den folgenden heutigen Straßen: (Quelle:<ref>Gerta Wolff: ''Das Römisch-Germanische Köln. Führer zu Museum und Stadt'', 6. Auflage, Abbildung 1.</ref>)  
6. Auflage, Abbildung 1.</ref>)  
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* Im Norden, von Ost nach West: [[Trankgasse]] → [[Komödienstraße]] → [[Zeughausstraß]]e (bzw. [[Burgmauer]])
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* Im Norden, von Ost nach West: [[Trankgasse]] → [[Komödienstraße]] → [[Zeughausstraße]] (bzw. [[Burgmauer]])
* Im Westen, von Nord nach Süd: [[St. Apernstraß]]e → [[Gertrudenstraß]]e → [[Neumarkt]] → [[Laachstraße]] → [[Clemensstraße]] → [[Mauritiussteinweg]]
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* Im Westen, von Nord nach Süd: [[St. Apern-Straße]] → [[Gertrudenstraße]] → [[Neumarkt]] → [[Im Laach]] → [[Clemensstraße]] → [[Mauritiussteinweg]]/[[Reinoldstraße]]
 
* Im Süden, von West nach Ost: [[Rothgerberbach]] (bzw. [[Alte Mauer am Bach]]) → [[Blaubach]] → [[Mühlenbach]]
 
* Im Süden, von West nach Ost: [[Rothgerberbach]] (bzw. [[Alte Mauer am Bach]]) → [[Blaubach]] → [[Mühlenbach]]
* Im Osten, von Süd nach Nord: [[Ubiermonument]] → [[Martinstraße]] → [[Bürgerstraße]] → [[Unter Taschenmachern]]  
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* Im Osten, von Süd nach Nord: [[An der Malzmühle]] → [[Marienplatz]]/[[Königstraße]] → [[Lichthof]] → [[Martinstraße]] → [[Judengasse]] → [[Bürgerstraße]] → [[Unter Taschenmachern]]  
  
Der [[Römerturm]] gehörte zur Stadtmauer und war der Eckturm im Nordwesten. Das [[Ubiermonument]] stand direkt benachbart zur südöstlichen Ecke des römischen Stadtgebietes.
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Der [[Römerturm]] gehörte zur Stadtmauer und war der Eckturm im Nordwesten. Das [[Ubiermonument]] bildete die südöstlichen Ecke des römischen Stadtgebietes. Die römische Stadtmauer wurde nachträglich an den bestehenden Turm angeschlossen.
  
 
=== Die städtischen Hauptstraßen und die Fernstraßen ===
 
=== Die städtischen Hauptstraßen und die Fernstraßen ===
Es gab zwei zentrale Hauptstraßen: Der schnurgerade, von einem Stadttor im Norden bis zu einem Stadttor im Süden, verlaufende [[Cardo Maximus]] (heute [[Hohe Straße]] und [[Hohe Pforte]]) und der [[Decumanus Maximus]] (heute [[Schildergasse]]). Dieser begann am westlichen Stadttor und führte nach Osten bis zum Forumsbezirk, an dessen westlicher Seite der Cardo Maximus vorbei lief.
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Es gab zwei zentrale Hauptstraßen: Der schnurgerade, von einem [[Nordtor|Stadttor im Norden]] bis zu einem [[Südtor|Stadttor im Süden]], verlaufende [[Cardo Maximus]] (heute [[Hohe Straße]] und [[Hohe Pforte]]) und der [[Decumanus Maximus]] (heute [[Schildergasse]]). Letztere begann am [[Mittleres Westtor|Mittleren Westtor]] und führte nach Osten bis zum [[Forum|Forumsbezirk]], an dessen westlicher Seite der Cardo Maximus vorbei lief.
  
Die Stadtmauer hatte neun Stadttoren, eins im Norden, drei im Westen, zwei im Süden und drei im Osten zum Fluss hin. Das [[Nordtor]] führte nach Nijmwegen (Noviamagnus) und Xanten (Colonia Ulpia Traiana). Eines seiner Seitenportale befindet sich an der Ecke [[Unter Fettenhennen]] und [[Komödienstraße]].   
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Die Stadtmauer hatte neun Stadttoren, eins im Norden, drei im Westen, zwei im Süden und drei im Osten zum Rhein hin. Vom Nordtor führte eine Frenstraße nach Nijmwegen (Noviamagnus) und Xanten (Colonia Ulpia Traiana). Eines seiner Seitenportale befindet sich an der Ecke [[Unter Fettenhennen]] und [[Komödienstraße]].   
  
 
=== Wichtige städtische Gebäude ===
 
=== Wichtige städtische Gebäude ===
Der [[Forum|Forumsbezirk]] lag etwa dort wo sich heute die [[Gürzenichstraße]], die Hohe Straße und die Schildergasse treffen.  
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Der Forumsbezirk lag etwa dort wo sich heute die [[Gürzenichstraße]], die Hohe Straße und die Schildergasse treffen.  
  
 
Das [[Praetorium]] war ein Verwaltungsgebäude, Wohn- und Amtssitz des Statthalters. Es lag nordöstlich des Forumsbezirkes zwischen dem Cardo Maximus und der östlichen Stadtmauer.
 
Das [[Praetorium]] war ein Verwaltungsgebäude, Wohn- und Amtssitz des Statthalters. Es lag nordöstlich des Forumsbezirkes zwischen dem Cardo Maximus und der östlichen Stadtmauer.
  
Der den Göttern Jupiter, Juno und Minerva geweihte [[Kapitolstempel]] lag am [[Marienplatz]] im Südosten der Stadt und ein dem Gott Mars geweihter Tempel im Bereich der Straßen [[Marspfortengasse]], [[Obenmarspforten]] und [[Marsplatz]] ein Stück südlich des Praetoriums.  
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Der den Göttern Jupiter, Juno und Minerva geweihte [[Kapitolstempel]] lag am [[Marienplatz]] im Südosten der Stadt. Ein dem Gott Mars geweihter Tempel befand sich im Bereich der Straßen [[Marspfortengasse]], [[Obenmarspforten]] und [[Marsplatz]] ein Stück südlich des Praetoriums.  
  
 
Das Kastell DIVITIA befand sich im Gebiet von [[Deutz]], also außerhalb der Stadt, und war über einen Vorläufer der [[Deutzer Brücke]] zu erreichen.
 
Das Kastell DIVITIA befand sich im Gebiet von [[Deutz]], also außerhalb der Stadt, und war über einen Vorläufer der [[Deutzer Brücke]] zu erreichen.

Version vom 11. Februar 2010, 17:10 Uhr

Colonia Claudia Ara Agrippinensium (abgekürzt auch CCAA) ist der Name des römischen Kölns von etwa 50 n. Chr. bis in die Mitte des 5. Jahrhunderts.

Inhaltsverzeichnis

Der Stadtname

Colonia bedeutet das die Stadt römisches Recht erhielt. Claudia zeigt an, das die Stadt unter Kaiser Claudius gegründet wurde. Ara das hier das Ara Ubiorum stand. Agrippinensium geht auf Agrippina zurück, die Köln als Augusta zur Colonia erhob und dafür sorgte, dass die Stadt mit dem Ius Italicium ausgezeichnet wurde. Dies bedeutete, dass die Einwohner der Stadt römische Bürger waren.

Geschichte

Hauptartikel: Das römische Köln

Im Jahr 50 n. Chr. erhielt die römische Siedlung der Ubier Oppidum Ubiorum durch den römischen Kaiser Claudius den Status einer Stadt römischen Rechts. CCAA wurde ca. 85 - 90 n. Chr. Hauptstadt der römischen Provinz Nieder-Germanien ("Provincia Germania Inferior"). Von 259/260 - 274 n. Chr. bestand das Imperium Galliarum (gallisches Sonderreich), in dem Köln bis ca. 271 n. Chr. Residenzstadt war. Um 300 n. Chr. wurde CCAA die Hauptstadt der neu gegründeten Provinz Germania Secunda. Gegen 455 n. Chr. besetzten die Franken die Stadt.

Das Stadtgebiet

Das römische Stadtgebiet wurde durch eine Stadtmauer eingeschlossen. Es lag nicht direkt am Rhein, da dort ein später zugeschütteter Rheinarm war. Die Mauer verlief etwa bei den folgenden heutigen Straßen: (Quelle:[1])

Der Römerturm gehörte zur Stadtmauer und war der Eckturm im Nordwesten. Das Ubiermonument bildete die südöstlichen Ecke des römischen Stadtgebietes. Die römische Stadtmauer wurde nachträglich an den bestehenden Turm angeschlossen.

Die städtischen Hauptstraßen und die Fernstraßen

Es gab zwei zentrale Hauptstraßen: Der schnurgerade, von einem Stadttor im Norden bis zu einem Stadttor im Süden, verlaufende Cardo Maximus (heute Hohe Straße und Hohe Pforte) und der Decumanus Maximus (heute Schildergasse). Letztere begann am Mittleren Westtor und führte nach Osten bis zum Forumsbezirk, an dessen westlicher Seite der Cardo Maximus vorbei lief.

Die Stadtmauer hatte neun Stadttoren, eins im Norden, drei im Westen, zwei im Süden und drei im Osten zum Rhein hin. Vom Nordtor führte eine Frenstraße nach Nijmwegen (Noviamagnus) und Xanten (Colonia Ulpia Traiana). Eines seiner Seitenportale befindet sich an der Ecke Unter Fettenhennen und Komödienstraße.

Wichtige städtische Gebäude

Der Forumsbezirk lag etwa dort wo sich heute die Gürzenichstraße, die Hohe Straße und die Schildergasse treffen.

Das Praetorium war ein Verwaltungsgebäude, Wohn- und Amtssitz des Statthalters. Es lag nordöstlich des Forumsbezirkes zwischen dem Cardo Maximus und der östlichen Stadtmauer.

Der den Göttern Jupiter, Juno und Minerva geweihte Kapitolstempel lag am Marienplatz im Südosten der Stadt. Ein dem Gott Mars geweihter Tempel befand sich im Bereich der Straßen Marspfortengasse, Obenmarspforten und Marsplatz ein Stück südlich des Praetoriums.

Das Kastell DIVITIA befand sich im Gebiet von Deutz, also außerhalb der Stadt, und war über einen Vorläufer der Deutzer Brücke zu erreichen.

Ein zum Hafen ausgebauter Rheinarm befand sich am Kurt-Hackenberg-Platz[2] und ging weiter bis zum Alter Markt, wo 2008 ein römisches Kriegsschiff[3] ausgegraben wurde.

Römische Zeugnisse

Mosaiken

Grabmäler

Gläser

Einzelnachweise

  1. Gerta Wolff: Das Römisch-Germanische Köln. Führer zu Museum und Stadt, 6. Auflage, Abbildung 1.
  2. Nord-Süd-Stadtbahn: Bauhistorie Kurt-Hackenberg-Platz
  3. Express.de: Römisches Kriegsschiff entdeckt

Weblinks