Nord-Süd-Stadtbahn

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Die Nord-Süd-Stadtbahn ist ein im Bau befindliches Verkehrsprojekt in Köln. Bauträger war die Kölner Verkehrs-Betriebe AG. Die Bauaufsicht wurde der KVB am 2009 entzogen. Die Projektleitung hat nun das Amt für Brücken und Stadtbahnbau der Stadt Köln.

Einsturzstelle Historisches Archiv

Inhaltsverzeichnis

Bauabschnitte

Der Bau begann im Dezember 2003 und die 1. Baustufe sollte 2011 fertig gestellt sein. Wegen schwerwiegender Baufehler und dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt wird es wohl bis ins Jahr 2019 dauern. Im Dezember 2011 wurde die komplett umgebaute Haltestelle Breslauer Platz/Hbf als erster Teil der Nord-Süd-Stadtbahn wieder in Betrieb genommen. Der Abzweig zur neuen Strecke wird aber bis 2019 nicht genutzt.

Der erste Bauabschnitt ist 4,2 km lang und führt von der Haltestelle Breslauer Platz/Hbf und von der Haltestelle Dom/Hbf über die Haltestellen RathausHeumarktSeverinstraßeKartäuserhofChlodwigplatz und Bonner Wall zur Haltestelle Marktstr.. Nur letztere liegt oberirdisch. Der rund 4 km lange Tunnel wird überwiegend im Schildvortriebsverfahren gebohrt. Davon ist der Teilabschnitt Haltestelle Dom/HbfHeumarkt fertig.

Beim zweiten Bauabschnitten soll der Bonner Wall mit der am Rheinufer verlaufenden Trasse verbunden werden und die Linie 16 nach Rodenkirchen und Bonn langfristig übernehmen. Dieser Abzweig wird als nächstes in Betrieb gehen.

Im dritten Bauabschnitt soll die Trasse bis von der Haltestelle Marktstr. bis zum Bonner Verteiler um 2,1 km und insgesamt fünf Haltestellen verlängert werden. Diese Verlängerung wurde vom Stadtrat am 17.12.2013 endgültig beschlossen. Die Schienenführung soll hier aber ausschließlich nur oberirdisch erfolgen. Im weitläufigen Umfeld des Bonner Verteilers soll die vorläufig letzte Haltestelle und in dernen Nähe zusätzlch auch noch ein größeres Pendlerparkhaus entstehen. Der Beginn der Bauarbeiten, die auch eine größere Umgestaltung der Bonner Straße mit einschließt, starteten am 10. Januar 2022. Die Inbetriebnahme dieses vorerst letzten Bauabschnitts wird im Jahr 2028 erwartet.

Ziel eines möglicherweise vierten Bauabschnitts soll ein Weiterbau der Stadtbahn bis Rondorf oder sogar bis Meschenich sein. Hierzu muß die Bahnlinie aber aufwendig über- oder unterirdisch über den Bonner Verteiler geführt werden. Eine evtl. sechs Meter hohe Hochbahn über den Bonner Verteiler ist hierbei grundsätzlich auch denkbar. Die hierzu gehörigen Erörterungen und Planungen könnten den Verantwortlichen zufolge aber frühestens ab dem Jahr 2020 in Angriff genommen werden.

Kosten

Die Kosten sollten ursprünglich 550 Millionen Euro betragen. Inzwischen ist die Gesamtbausumme auf 1,1 Milliarden Euro angewachsen (Stand 02/2008), wovon 90 Prozent Bund und Land übernehmen.

Auch während des Baus, soll der Rosenmontagszug auf seiner gewohnten Route verlaufen.

Baupannen

Links die Baugrube des eingestürzten Stadtarchivs, rechts die Baugrube des U-Bahn-Tunnels, · im Oktober 2011
  • Die Bauarbeiten wurden über die Stadtgrenze von Köln hinaus bekannt, als sich der Turm der Kirche St. Johann Baptist am 29. September 2004 infolge der Grabung eines Versorgungsschachtes um 77 Zentimeter neigte. Köln hatte nun auch seinen Schiefen Turm.
  • Schäden wurden auch im November 2004 in der Kirche St. Maria im Kapitol festgestellt.
  • Der Rathausturm des Historischen Rathauses senkte sich im August 2007 um sieben Millimeter.
  • Baggerfahrer beschädigten im Sommer 2007 am Kurt-Hackenberg-Platz eine 30 cm dicke Gasleitung.
  • Am 3. März 2009 brach Wasser und Erdreich in die Baugrube am Waidmarkt ein. In den entstandenen Hohlraum stürzten das Historisches Archiv der Stadt Köln und zwei angrenzende Gebäude. Zwei Bewohner eines eingestürzten Nachbarhäuser starben in den Trümmern.

Inbetriebnahmen

  • Im Dezember 2011 wurde der vergrößerte Bahnhof Breslauer Platz/Hbf wieder eröffnet. Das 3. Bahnsteiggleis und die Verbindung zur Nord-Süd-Strecke wird aber erst 2028 genutzt werden.
  • Im Jahr 2012 wurde der obere Bahnsteig des Kreuzungsbahnhofes Severinstr. umgebaut.
  • Im Dezember 2012 wurde die Linie 5 im Nord-Osten gekürzt und zweigt nun vom Bahnhof Dom/Hbf auf der noch teilweise im Bau befindlichen Nord-Süd-Stadtbahn ab zum vorübergehenden Endpunkt Rathaus am Alter Markt.
  • Am 15. Dezember 2013 wurde die Linie 5 um eine Station bis zum Kreuzungsbahnhof Heumarkt verlängert und bieten nun Umsteigemöglichkeiten zu den Stadtbahnlinien 1, 7 und 9.
  • Der Stadtrat entschloss sich am 30. April 2013, den südlichen Teil der Trasse in Betrieb zu nehmen. Im Dezember 2015 ging die Linie 17 von der Severinstraße über den Haltestelle Bonner Wall zur Rheinuferstrecke in Betrieb.

Weblinks

Quellen

  • Wellmann, Georg: Die verbuddelten Millionen. In: Kölner StadtRevue 02/2008, S. 16-17.