Colonia Claudia Ara Agrippinensium: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 21. März 2010, 15:13 Uhr
Colonia Claudia Ara Agrippinensium (abgekürzt auch CCAA) ist der Name des römischen Kölns von etwa 50 n. Chr. bis in die Mitte des 5. Jahrhunderts.
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Der Stadtname
Colonia bedeutet das die Stadt römisches Recht erhielt. Claudia zeigt an, das die Stadt unter Kaiser Claudius gegründet wurde. Ara das hier das Ara Ubiorum stand. Agrippinensium geht auf Agrippina zurück, die Köln als Augusta zur Colonia erhob und dafür sorgte, dass die Stadt mit dem Ius Italicium ausgezeichnet wurde. Dies bedeutete, dass die Einwohner der Stadt römische Bürger waren.
Geschichte
Hauptartikel: Das römische Köln
Im Jahr 50 n. Chr. erhielt die römische Siedlung der Ubier Oppidum Ubiorum durch den römischen Kaiser Claudius den Status einer Stadt römischen Rechts. CCAA wurde ca. 85 - 90 n. Chr. Hauptstadt der römischen Provinz Nieder-Germanien ("Provincia Germania Inferior"). Von 259/260 - 274 n. Chr. bestand das Imperium Galliarum (gallisches Sonderreich), in dem Köln bis ca. 271 n. Chr. Residenzstadt war. Gegen 300 n. Chr. wurde die Provinz umbenannt zu Provinz Germania Sucunda, CCAA blieb die Hauptstadt. Gegen 455 n. Chr. besetzten die Franken die Stadt.
Das Stadtgebiet
Das römische Stadtgebiet wurde durch eine Stadtmauer eingeschlossen. Es lag nicht direkt am Rhein, da dort ein später zugeschütteter Rheinarm war. Die Mauer verlief etwa bei den folgenden heutigen Straßen: (Quelle:[1])
- Im Norden, von Ost nach West: Trankgasse → Komödienstraße → Zeughausstraße (bzw. Burgmauer)
- Im Westen, von Nord nach Süd: St.-Apern-Straße → Gertrudenstraße → Neumarkt → Im Laach → Clemensstraße → Mauritiussteinweg/Reinoldstraße
- Im Süden, von West nach Ost: Rothgerberbach (bzw. Alte Mauer am Bach) → Blaubach → Mühlenbach
- Im Osten, von Süd nach Nord: An der Malzmühle → Marienplatz/Königstraße → Lichhof → Martinstraße → Judengasse → Rathausplatz → Bürgerstraße → Unter Taschenmacher
Die nordwestliche Ecke der Stadtmauer bildete der Römerturm. Das Ubiermonument, ein beim Bau der römischen Stadtmauer schon vorhandene Gebäude, wurde in die römische Stadtmauer als südöstliche Ecke, mit einbezogen.
Es gab zwei zentrale Hauptstraßen: Der schnurgerade, von einem Stadttor im Norden bis zu einem Stadttor im Süden, verlaufende Cardo Maximus (heute Unter Fettenhennen, Hohe Straße und Hohe Pforte) und der Decumanus Maximus (heute Schildergasse). Letztere begann am mittleren Westtor und führte nach Osten bis zum Forumsbezirk, an dessen östlicher Seite der Cardo Maximus vorbei lief.
Wichtige Infrastruktur
- Das Forum lag etwa dort wo sich heute die Gürzenichstraße, die Hohe Straße und die Schildergasse treffen.
- Das Praetorium war ein Verwaltungsgebäude, Wohn- und Amtssitz des Statthalters. Es lag nordöstlich des Forumsbezirkes zwischen dem Cardo Maximus und der östlichen Stadtmauer.
- Der den Göttern Jupiter, Juno und Minerva geweihte Kapitolstempel lag am Marienplatz im Südosten der Stadt, dort wo heute die Kirche St. Maria im Kapitol ist.
- Das Kastell DIVITIA befand sich im Gebiet von Deutz, also außerhalb der Stadt, und war über einen Vorläufer der Deutzer Brücke zu erreichen.
- Im 1. Jahrhundert trennte ein schiffbarer Rheinarm[2] die Stadt von einer vorgelagerten Rheininsel. Der Rheinarm versandete und zumindest der nördliche Teil wurde bereits im 2. Jahrhundert zugeschüttet. An verschiedenen Stellen fanden sich dort Schiffsreste, beispielsweise wurde am Alter Markt 2008 ein römisches Kriegsschiff[3] ausgegraben.
- Hauptquartier der Rheinflotte im Flottenkastell Alteburg.
- Römische Thermen.
- Römische Wasserleitungen: Eifelkanal und Vorgebirgskanal.
Römische Zeugnisse
- Das Dionysos-Mosaik, im Römisch-Germanischen Museum ausgestellt, wurde 1941 beim Ausheben eines Luftschutzkellers in der Nähe des Kölner Doms gefunden. Es befand sich im sogenannten Peristylhaus, einem römischen Wohnhaus an der zum Rhein führenden römischen Hafenstraße.
- Das Grabmal des Lucius Poblicius stand an der römischen Fernstraße nach Bonn, am heutigen Chlodwigplatz.
- Das Braunsfelder Diatretglas ist ein 1960 in Köln-Müngersdorf/Braunsfeld, in der Nähe der Aachener Straße, ausgegrabenes römisches Glasgefäß.
Einzelnachweise
- ↑ Gerta Wolff: Das Römisch-Germanische Köln. Führer zu Museum und Stadt, 6. Auflage, Abbildung 1.
- ↑ Nord-Süd-Stadtbahn: Bauhistorie Kurt-Hackenberg-Platz
- ↑ Express.de: Römisches Kriegsschiff entdeckt