Ideal Club de Futbol e.V.
Als die Spieler von Casa de España Köln im Juni 1968 erstmals zu einem offiziellen Meisterschaftsspiel antraten, machten sie richtig etwas her. In schneeweißen Trikots liefen sie auf, ganz so wie die "Königlichen" ihres Lieblingsvereins Real Madrid. Und ihr Auftritt hatte tatsächlich etwas Festliches. Nun gut, man bezog zwar eine Niederlage in der ersten Partie, doch das ist für eine neue Mannschaft erstens nichts Besonderes, zweitens gelang kurz später bereits der erste Sieg gegen ein portugiesisches Team.
Damit hatte Kölns Fußballszene nach etlichen türkischen, italienischen, portugiesischen, griechischen und jugoslawischen Teams erstmals auch einen rein spanischen Klub in seinen Reihen, der sich zudem in den kommenden Jahren als sehr stabil erweisen sollte.
Angefangen hatte die Geschichte der "Königlichen" bereits 1961. Da trafen sich regelmäßig einige spanische Gastarbeiter zum Fußballspielen auf den Poller Wiesen, später im Südpark am Chlodwigplatz. Doch das gelegentliche Kicken reichte den Spaniern irgendwann nicht mehr, sie wollten am regelmäßigen Spielbetrieb des Fußballverbandes teilnehmen. Um in der mitunter etwas schwierigen Gründung eines Vereins und dessen späterer Unterstützung zu erfahren, schlossen sich die Señores 1967 dem spanischen Kulturzentrum im Herzen der Kölner Altstadt an, wo den jungen Männern tatsächlich weitergeholfen wurde. Bei der Suche nach einem Emblem für den gerade gegründeten Verein waren die Spieler allerdings auf sich allein gestellt, und sie kamen auf eine gute Idee:
Der Adler (Aguila) sollte es sein, der künftig auf der Brust der Spieler prangt. Einerseits, weil er Kraft und Furchtlosigkeit symbolisiert, andererseits, weil er ebenfalls als Emblem für die beliebteste spanische Biersorte der Aktiven diente. So hatte man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Die sportliche Bilanz der Techniker aus Südeuropa ließ in den ersten Jahren im geregelten Spielbetrieb verständlicherweise ein klein wenig zu wünschen übrig. All zu viele Siege gab es noch nicht zu feiern, wenn allerdings einmal Punkte eingefahren wurden, war indes gleich ein Grund für ein rauschendes Fest bis tief in die Nacht gegeben.
Anfang der 70er Jahre war es allerdings soweit: Die Mannschaft hatte sich mittlerweile derart gefestigt und Erfahrungen sammeln können, dass der erstmalige Aufstieg in die 2. Kreisklasse gefeiert werden konnte. Doch wie es nun einmal zur spanischen Mentalität dazugehört, wurde das Team ständig von einer gewissen Abwehrschwäche geplagt. Das Spiel nach vorn ist eben attraktiver und mach mehr Spaß, so mussten die Iberier in den folgenden Jahren immer wieder Rückschläge hinnehmen, die eigentlich nicht nötig gewesen wären. Denn eigentlich verfügte man über Spieler, die zumindest in technischer und spielerischer Hinsicht für die unteren Ligen viel zu gut waren. Die wechselnde Erfolge ließen sich mit der spanischen Mentalität erklären: "Es liegt nun einmal im spanischen Charakter, etwas sensibel auf Krisen zu reagieren. Spanier werden recht schnell nervös und geben schneller auf als andere". Trotz dieser Nervosität und hin und wieder übertriebenen Sensibilität wurde Casa de España gegen Ende der 80er Jahre immer besser. Mittlerweile in Lindweiler mit einem festen Platz ausgestattet, festigte das Team seinen Platz in der Kreisliga B, um schließlich 1993 sein bislang bestes Saisonergebnis einzuspielen. Der Aufstieg in die Kreisliga A wurde nur sehr knapp verpasst. Von diesem Saisonresultat sind die Spanier mittlerweile aber wieder etwas weiter entfernt, denn bislang nie gekannte Probleme beschäftigen die für das Team verantwortlichen: " Uns fehlt der Nachwuchs, weil es immer weniger spanische Gastarbeiter in Köln gibt". Auch Südamerikaner und Deutsche fühlen sich inzwischen bei Casa España wohl und schätzen vor allen Dingen die familiäre Atmosphäre im Verein. Denn schon lange ist das sonntägliche Fußballspiel nicht mehr nur Männersache, sondern wird von der ganzen Familie als gesellschaftliches Ereignis geschätzt. Nach 18 Jahren gelang nun in der Saison 2005/2006 wieder der Aufstieg in die Kreisliga B als Meister. Das ist der fünfte Aufstieg nach 1972, 1982, 1988 und 1998 und die zweite Meisterschaft nach 1988.
Kenner des Ideal C.F. bezeichnen die Meistermannschaft von 2005/2006 als die kompletteste Mannschaft die der Ideal je gehabt hat. Im Jahre 2006 wurde nach vielen Jahren wieder eine zweite Mannschaft gegründet. Diese Mannschaft sorgte gleich für Furore. Ein hervorragender dritter Platz in der Meisterschaft bedeutete gleichzeitig der Aufstieg in die Kölner C-Klasse.
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