Heilige Drei Könige
Die Gebeine der Heiligen Drei Könige wurden am 23. Juli 1164 von Rainald von Dassel nach Köln überführt. Er hatte die Gebeine für die Eroberung von Mailand (1962) von Kaiser Friedrich Barbarossa als Kriegsbeute erhalten.[1]
Schon vor über 200 Jahren zog zum Dreikönigstag am 6. Januar eine Prozession durch den Mittelgang des damals noch unvollendeten Doms.
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Die letzen Reisen der Heiligen Drei Könige
- 1792: der Dreikönigsschrein wird vor den französischen Truppen versteckt
- 1794: als am 20. September die kaiserliche Armee von den Franzosen bei Lüttich geschlagen wurde, wurde Domvikar Heinrich Nettekoven beauftragt, den Reliquienschrein für den Abtransport vorzubereiten. Zusammen mit einer Kommission unter dem Weihbischof Graf von Königseggwurden die Gebeine in frische Baumwollstücher eingewickelt und in zwei Holzkisten verstaut. Die Kisten wurden von Schreinermeister Claudy angefertigt. Mit einem weißen Faden und dem pronotariellen Siegel wurde die Kisten versiegelt.
- 5. Oktober: zusammen mit 400 Kisten Gold, Silber, Perlen, Edelsteinen, kostbaren Gewändern, wertvollen alten Handschriften und Büchern werden die Kisten mit mehr als 30 Wagen auf den Weg nach Arnsberg geschickt. Die kommen - wahrscheinlich auf getrennten Wegen - über die alten Handelswege von Wipperfürth über Halver, Attendorn und das Lennetal in das Kloster Wedinghausen bei Arnsberg. Die Residenz im kurkölnischen Sauerland wird von den Prämonstratensermönchen geführt und gehört seit 1368 zum Besitz des Erzstifts Köln. Abt Franz Fischer empfängt die Fuhre und verteilt sie mit Mönchen, den Fuhrleuten und Helfern in den Kellern und Gängen des weitläufigen Klosters. Die Gebeine der heiligen Drei Könige werden vermutlich in der Landsberger Familiengruft unter dem Hochaltar der Klosterkirche versteckt.
- am 6. Oktober treffen die französischen Truppen in Köln ein und machen sich ohne Erfolg auf die Suche nach dem Domschatz.
- 1796: Die Flucht wird forgesetzt. Der Bischof von Fulda lehnt eine Anfrage ab. Das Benediktiner Kloster in Bamberg auf dem Michelsberg ist hingegen nimmt 300 Verschläge auf.
- 1798: General Moreau fällt in Süddeutschland ein und Teile des Schatzes gehen mit dem Reliquienschrein über Kassel nach Soest und nach Arnberg zurück. Mehr als 50 Kisten werden in Prag vom Fürstbischof Salm-Salm aufgenommen und werden im Erzbischöflichen Archiv und beim Kaufmann Kirhn untergebracht.
- 1802: Deutsche Fürsten wollen sich für verlorengegangene Länderreien auf der linken Rheinseite entschädigen lassen und heben Anspruch auf den Domschatz. Tatsächlich werden Kisten nach Darmstadt gebracht und eingeschmlozen. Die Glod- und Silberbaren werden hessischen Fürsten ausgezahlt. Der Vermittler der Transporte, Scholaster Molinare, rettete 11 Kisten und läßt sie per Schiff auf dem Rhein nach Köln bringen. Ein Teil wird durch eien Dekret von Napoleons wieder an den Don zurück gegeben.
- 1803: Am 11. Dezember bringt der Fuhrherr Clute-Simon aus dem kurkölnischen Sauerland die Reliquien zurück nach Köln.
- 1804: Am Dreikönigstag ziehen die Gebeine mit einer feierlichen Prozession wieder in den Dom ein.
Dreikönigenschrein
Der Dreikönigenschrein zählt zu den wichtigsten Goldschmiedearbeiten des Mittelalters. Er wurde 1181 von dem Goldschmied Nikolaus von Verdun begonnen. Erst seine Schüler und Nachfolger stellten den Schrein 1230 fertig.[2] 1961 bis 1973 wurde Dreikönigenschrein in einer dafür geschaffenen Goldschmiedewerkstatt restauriert.[3]
Quellen
- Fischer, Ferdy: Die lange Flucht der Drei Könige. Vor 200 Jahren wurde der Schrein wegen der Kriegsgefahr in Sicherheit gebracht. In: Kölner Stadt-Anzeiger vom 06.01.1994
Weblinks
Eintrag in der deutschen Wikipedia zum Thema „Heilige Drei Könige”
Einzelnachweise
- ↑ Carl Dietmar: Das Mittelalterliche Köln. J.P. Bachem Verlag, Köln 2006, ISBN 3-7616-1589-2, S. 173.
- ↑ Prößdorf, Klaus und Barten, Rudolf: 1000 Mal Köln in Frage und Antwort. Emons Verlag, Köln 2008, ISBN 3-89705-598-8, S. 74.
- ↑ Dietrich Kötzsche: Gravierte Skizzen am Dreikönigenschrein. In: Kölner Domblatt. Jahrbuch des Zentral-Dombau-Vereins. Band 67. 2002, S. 71-98.