Alter Markt: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Boden der ehemaligen Rinne war für die Bebauung zu nachgiebig. So nutzte man diesen Bereich als großen Platz. Die Anfänge des Marktes reichen wahrscheinlich bis in die ausgehende Merowinger- oder Karolingerzeit zurück. 988 wurde er erstmals als forum in den Schriftquellen genannt. Seitdem ist der Alter Markt als Mittelpunkt der Altstadt anzusehen, um den sich das gesamte Leben abspielt. | Der Boden der ehemaligen Rinne war für die Bebauung zu nachgiebig. So nutzte man diesen Bereich als großen Platz. Die Anfänge des Marktes reichen wahrscheinlich bis in die ausgehende Merowinger- oder Karolingerzeit zurück. 988 wurde er erstmals als forum in den Schriftquellen genannt. Seitdem ist der Alter Markt als Mittelpunkt der Altstadt anzusehen, um den sich das gesamte Leben abspielt. | ||
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== Stadtbahn Baustelle == | == Stadtbahn Baustelle == |
Version vom 22. März 2014, 00:04 Uhr
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Der Alter Markt ist der wichtigste Platz in der Altstadt von Köln.
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Geschichte
Der Alte Markt befindet sind am westlichen Hangfuß einer alten Nebenrinne des Rheins. Die Sohle der Rinne reicht circa 13 Meter unter der heutigen Platzfläche. Im 1. und 2. Jahrhundert n.Chr. diente diese Nebenrinne der römischen Kolonie als Hafenbecken. Der Hafen versandete, im Verlauf des 2. Jahrhunderts n.Chr. wurde der Hafen aufgegeben und die Rinne aufgeschüttet. Dadurch konnte die römische Stadt bis zum Ostufer der ehemaligen Insel erweitert werden, das heute als Martinsviertel bekannt ist.
Der Boden der ehemaligen Rinne war für die Bebauung zu nachgiebig. So nutzte man diesen Bereich als großen Platz. Die Anfänge des Marktes reichen wahrscheinlich bis in die ausgehende Merowinger- oder Karolingerzeit zurück. 988 wurde er erstmals als forum in den Schriftquellen genannt. Seitdem ist der Alter Markt als Mittelpunkt der Altstadt anzusehen, um den sich das gesamte Leben abspielt.
Zerstörung und Neubau
Während des 2. Weltkrieges wurde der Alte Markt fast völlig zerstört. Lediglich der Jan von Werth Brunnen ist stehengeblieben. Vom Doppelhaus "Zur Brezel" an der Ecke Lintgasse, das im Renaissancestiel erbaut wurde, blieb die rechte Hälfte stehen. Es ist das einzigste Haus, das 1955 in alten Stil wiederaufgebaut wurde. 1987 wurde es zum Ausschank der Brauerei Gaffel umgebaut und nennt sich seitdem Gaffel Haus.
Die Ostseite hatte eine geschlossene Häuserfront ohne Durchgang am Rathausturm. Im südlichen Teil stand das schmucke Rathaus, das nach dem Krieg durch einen Kastenbau ersetzt wurde. Rechst daneben und vor dem Rathausturm standen dreigeschossige Häuser. Der Turm ragte also hinter diesen Häusern hervor.
Rotes Haus
Neben dem heutigen Treppenaufgang und auf dem Platz des neuen U-Bahneinganges im Stil einer finnischen Sauna, stand bis 2005 das Rote Haus. Es stand dem U-Bahn-Bau im Wege und sollte wiederaufgebaut werden. Die Stadt scheute die Kosten und hat das Grundstück verkauft.
Stadtbahn Baustelle
Römische Funde
Im Herbst 2007 stießen Bauarbeiter beim Bau der Nord-Süd-Stadtbahn in 11 m Tiefe auf Teile eines römischen Schiffswracks. Es stammt wahrscheinlich aus dem 1. Jahrhundert.[1]
Fertigstellungen
Bis April 2012 wurden Teile des Platzes erneuert.
Im Dezember 2012 wurde der neue U-Bahnhof Rathaus in Betrieb genommen, der vorläufig Endstation der Linie 5 war. Diese wurde im Nord-Osten gekürzt und zweigt nun vom Bahnhof Dom/Hbf zum Rathaus ab und fährt seit 15. Dezember 2013 bis zum Heumarkt. Eine Durchführung zur Südstadt und Rodenkirchen wird wahrscheinlich erst 2019 erfolgen.
Bedeutung im Karneval
Im Kölner Karneval spielt der Alter Markt eine zentrale Rolle, wird hier doch jedes Jahr am 11. 11. die neue Session eröffnet sowie an Weiberfastnacht der bis Aschermittwoch andauernde Straßenkarneval eröffnet. Auch der Rosenmontagszug verläuft über den Alter Markt.
Informationen
Lage
Der Alter Markt liegt im Stadtteil Altstadt-Nord unweit des Heumarkt in der Nähe des Rheins.
Anreise
nächste Haltestelle: Rathaus |
Einzelnachweise
Weblinks
Historische Aufnahmen