Flughafen Butzweilerhof

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Nachdem der Hof Butzweiler im Mittelalter durch das Kloster St. Andreas gegründet wurde, war dieses Gebiet, weit vor der reichen Stadt Cöln, lange Zeit ein ruhiges Fleckchen Erde. Nach dem Bau des Äußeren Festungsrings im Jahr 1874 lag der Hof Butzweiler innerhalb der Stadtgrenzen. Als die neue Technik der Luftfahrt auch für das Militär interessant wurde, entschied man sich 1911 zum Bau einer Fliegerstation in Cöln. Die preußische Regierung machte es allerdings zur Bedingung, dass eine Station für öffentliche Verkehrsmittel in der Nähe der neuen Fliegerstation gebaut werden sollte – die heutige Endhaltestelle der Linie 5. Die zivilen Flugzeugkonstrukteure, die bis dahin die Felder des Bauernhofs für Ihre Flugexperimente nutzen durften, mussten in die Merheimer Heide umziehen. Auf dieser Fliegerstation wurde neben einer Fliegerschule auch gegen Ende des Krieges eine Riesenflugzeugabteilung stationiert. Die dazu gebaute Riesenflugzeughalle war lange Zeit die größte Flugzeughalle in Europa Zu den bekanntesten Schülern der Fliegerstation gehörte neben Manfred von Richthofen und Gerhard Fieseler auch Werner Voss, der sogar als Fluglehrer für einen Monat auf der Fliegerstation Cöln tätig war. Nach der Niederlage des Kaiserreichs und der Besetzung des Rheinlandes durch die Britische Armee, wurde der Butzweilerhof von Einheiten des Commenwealth belegt. Bekannt wurde der Butzweilerhof so auch unter dem Namen Aerodrome Bickendorf. Diese militärische Fliegerstation wurde nach 1926, unter dem Oberbürgermeister Konrad Adenauer, zum zivilen Flughafen Butzweilerhof ausgebaut. Der Flughafen entwickelte sich nach Berlin Tempelhof schnell zum zweitgrößten Flughafen Deutschlands und bekam so den Beinamen "Luftkreuz des Westens". Somit profitierte Köln, wie schon Jahrhunderte vor der Luftfahrt, von seiner zentralen Lage in Europa. Für den transatlantischen Postverkehr bildete der Butz im Westen, neben Tempelhof im Osten, eine Postverteilstelle, nachdem die Post durch Katapultflugzeuge, die im Niehler Hafen gelandet waren, von Schiffen über den Atlantik transportiert wurde. Am 20. September 1927 startete Otto Könnecke, Graf zu Solms-Laubach und Johannes Hermann vom Butzweilerhof aus zu einem Flug nach Amerika, um die ersten Flieger zu werden die den Flug von Europa nach Amerika wagten. Auf Grund der schlechten Wetterlage entschied man sich „hinten rum“ zu fliegen und wählten eine Route über Asien. Leider verunglückte die maschine in Indien wodurch das Unternehmen beendet werden musste. Die internationale Kunstflugmeisterin Liesel Bach hatte auf dem Butz Ihren Heimatflugplatz. In dieser zeit wurden Flugtage veranstaltet die hunderttausende von Kölner auf den Butz zog. Auch das Luftschiff LZ 127 „Graf Zeppelin“ landet bei seinen Besuchen in Köln auf dem Butz. Durch den immer größer werdenden Luftverkehr mit Zuwachsraten in zweistelligem Prozentbereich, wurde der Flughafen ab 1935 mit modernen Gebäuden erweitert. Diese Erweiterungsbauten stehen noch heute und sind seit 1988 unter Denkmalschutz gestellt. Das Luftschiff LZ 129 „Hindenburg“ warf am späten Abend des 2. Mai 1937 über dem Butzweilerhof noch Postsäcke ab, bevor es nach Lakehurst fuhr und dort verunglückte. Somit ist der Butzweilerhof die letzte Station der Hindenburg in Europa. Am 16. November 1937 wurde der Butzweilerhof der Heimathafen der Ju 52 „Bayer“ der Bayer AG. Diese modifizierte Ju 52 war das erste Flugzeug das ausschließlich für die eigenen Firmenbelange eingesetzt wurde. Im Mai 1940 starteten vom Butzweilerhof und vom Fliegerhorst Köln-Ostheim (heute Landeskrankenhaus) Lastensegler mit Fallschirmjägern um das Fort belgische Sperrfort Eben Emael einzunehmen. Während des Krieges diente der Butzweilerhof als Luftwaffenwerft zur Reparatur von Flugzeugen. Den Krieg überlebt dieser Neubau weitgehend unbeschadet, während die alten Flughafengebäude fast vollständig zerstört wurden. Dies ist bemerkenswert, da ein aktiver Flughafen mit Belegung durch die Luftwaffe ein wichtiges taktisches Ziel ist. Obwohl den Auswertern der RAF die Lage des Flughafen bestens bekannt war, schließlich war im Neubau auch das Personal der Imperial Airways untergebracht, wurden die Gebäude nicht bombadiert. Nach dem Krieg belegten britische und belgische Truppen den Butzweilerhof. Die Royal Air Force verließ den Butzweilerhof bereit 1967. Die letzten Flugzeuge verließen den Butzweilerhof mit den belgischen Heeresfliegern 1994. Zu dieser Zeit war bereits die Bundeswehr, ab 1967, auf dem Gelände stationiert und betrieb in der ehemaligen Empfangshalle, die 1936 gebaut wurden, die Medienzentrale der Bundeswehr. Diese Medienzentrale produzierte alle Film- und Audioproduktionen für die Bundeswehr. Obwohl die britischen Truppen diese Gebäude weitgehend instand gehalten und gepflegt hatten, wurde wahrscheinlich durch die Bundeswehr leider sehr viel umgebaut. Dazu gehörte auch das Vermauern der großen Fenster in der Empfangshalle und der ehemaligen Gepäckannahme um abgedunkelte Studioräume zu erhalten. Vom 4. – 19. Juni 1960 fand auf dem Butzweilerhof die Weltmeisterschaft im Segelfliegen statt. Der westliche Teil in der Nähe des Militärrings wurde sehr früh als Industriegebiet bebaut. Der nördliche Teil des ehemaligen Flughafengeländes wurde durch den Studiokomplex Coloneum überbaut. Dort stehen noch drei ehemalige belgische Flugzeughallen sowie der alte, belgische Tower. Die Bundeswehr verließ als letzte militärische Einheit den Butzweilerhof am 31.12.2005. dadurch wurde der Butz, der seit dem 01.09.1939 militärisches Sperrgebiet war, wieder zu einem zivilen Gebiet.


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Die Geschichte der Kölner Luftfahrt