Dora Dorette
Dora Dorette (eigentlich: Dora Fischer) (* 27. Februar 1908 in Jena; † 3. März 1993 in Köln) war eine Diseuse.
Ihr Vater war ein wohlhabender Kaufmann. In Dresden studierte sie Klassischen Gesang am Konservatorium und ließ sich zur Opernsängerin ausbilden. Später wechselte sie zum Kabarett und zum literarischen Chanson. Sie interpretierte Werke von Friedrich Hollaender, Kurt Tucholsky oder Erich Kästner, der eigens für sie Texte verfasste.
Anfang der 1930er Jahre begann Dorettes Karriere als Chansonette im Münchner Simpl. In dieser Zeit trat sie aber bereits im Kölner Hotel Kaiserhof in der Salomonsgasse auf. Ihr volles Repertoire konnte sie erst nach dem Zweiten Weltkrieg vortragen, als die von den Nazis zuvor verbotenen Texte wieder zur Verfügung standen.
Dorette trat regelmäßig in Kleinkunstsendungen des WDR auf, gab Vorstellungen im neuen Kaiserhof, der Universität und den Kammerspielen. Im Theater am Dom glänzte sie in dem Musical Cyprienne von Gerhard Jussenhoven als Vielfach-Witwe mit dem schwarzhumorigen Chanson Schwarz steht mir so gut. Als Solistin war sie oft Gast im Senftöpfchen.
Seit 1958 hatte sie eine Wohnung im Vringsveedel. Dorette starb 1993 wenige Tage nach ihrem 85. Geburtstag und wurde auf dem Südfriedhof beigesetzt. Passend für eine Diseuse wird ihr Grabstein von einer breiten Stola umschlungen.[1]
Quellen
- Günter Schwanenberg: Em Himmel es d'r Düvel loss..., Marzellen Verlag, Köln 2008, S. 128 ff
- Schallplatten auf Discogs.com
Einzelhinweise
- ↑ Grabstätte auf Findagrave.com (englisch) (Abruf am 12.02.2020)