Strunder Bach: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. März 2009, 19:24 Uhr
Der Strunder Bach (auch: Strunderbach oder Strunde) ist ein in der Vorindustrialisierung bedeutender Bachlauf im rechtsrheinischen Köln und Bergisch Gladbach, der in Mülheim in den Rhein mündet.
Inhaltsverzeichnis |
Verlauf
Der Bachlauf beginnt unterirdisch bei etwa Spitze und tritt bei Herrenstrunden an die Oberfläche. Er fließt durch das Strundetal entlang der L286 nach Bergisch Gladbach, wo er größtenteils unterirdisch in Rohren geführt wird, um dann kurz vor Thielenbruch wieder an das Tageslicht zu treten. Dort gibt es einen Verbindungsfluss zum Kemperbach, den Umbach, welcher künstlich zum Hochwasserschutz angelegt wurde und um das von den zahlreichen Mühlen stark belastete Wasser der Strunde in den durch zahlreiche Wiesen verlaufenden Kemperbach zu reinigen. Ab der Gierather Mühle (im Dellbrücker Ortsteil Strunden) fließt der Bach größtenteils durch stark bebautes Gebiet, aber zum Teil oberirdisch über Holweide weiter bis Buchheim, von wo er in die Kanalisation und später im Klärwerk Köln-Stammheim mündet.
Bedeutung
Vor der Entwicklung der Dampfmaschine war die Wasserkraft eine der wichtigsten Krafterzeuger neben der menschlichen Arbeitskraft, oder Nutztieren. An der ganzjährig gut wasserführenden Strunde siedelten sich zahlreiche Mühlen (im 18. Jahrhundert über 40!) an, die die Wasserkraft der Strunde für ihre Arbeiten nutzten. Der weltweit bekannte Bergisch Gladbacher Papierhersteller (M-real Zanders GmbH) hatte seinen Ursprung in den Strundemühlen Schnabelsmühle (gegründet 1582), Gohrsmühle (gegründet 1602) und Alte Dombach (gegründet 1614) und zweigt noch heute Wasser der Strunde für die Papierherstellung ab.
Liste der Mühlen an der Strunde (in Fließrichtung, unvollständig, teilweise nicht mehr existent)
- Malteser Mühle
- Staubmühlchen* (Ruinenreste, eine von ehemals 4 Mühlen am Gut Schiff)
- Igeler Mühle (Getreidemühle)
- Neue Dombach (1699, ehem. kleinste Bergisch Gladbacher Papiermühle)
- Alte Dombach (1614, Papiermühle, heute LVR-Industriemuseum)
- Lochermühle
- Hammermühle
- Quirlsmühle oder Schnabelsmühle (Papiermühle, gegründet 1582, heute Firma Zanders)
- Gohrsmühle (Papiermühle, 1602, heute Firma Zanders)
- Cederwaldmühle (Tuchwalkmühle, später Papiermühle, heute Firma Weig Karton)
- Gronauer Mühle
- Kieppemühle
- Dünhofsmühle (Neue Mühle)
- Piddelborner Mühle
- Kradepohlsmühle (Pulver- und Ölmühle, später Lumpenaufbereitung, dann Papier- und Pappenwerk der Firma CF Wachendorff)
- Schlodderdicher Mühle
- Gierathermühle (Tuchwalkmühle)
- Strunder Mühle (Getreidemühle, später auch Schwertmühle)
- Hardtmühle (Gipsmühle)
- Thurner Mühle
- Ölmühle oder Fellmühle* (Fellgärbung)
- Gräfenmühle
- Iddelsfelder Mühle
- Schweinheimer Mühle (heute: Kölner Baumwollbleicherei)
- Wichheimer Mühle
- Herler Mühle
- Buchheimer Mühle*
- Krautmühle* (Spezerei- und Pulvermühle, später Farbholzmühle)
- Dominikusmühle* (Getreidemühle)
- Lohmühle*
örtlich noch nicht zugeordnet:
- Kiesebrodtsmühle (1602)
* Mühle nicht mehr vorhanden
Weblinks
- Eintrag in der deutschen Wikipedia zum Thema „Strunder Bach”
- http://www.bergischgladbach.de/strunderbach_eingang.aspx
- http://archiv.bgv-rhein-berg.de/node/2735
- Der Strunderbach - Vom Quellort zur Mündung - von M. Mellwig
- http://www.rhein-berg-online.ksta.de/html/artikel/1214566342068.shtml
- http://www.rhein-berg-online.ksta.de/html/artikel/1217410438726.shtml
- http://www.rhein-berg-online.ksta.de/html/artikel/1217410423749.shtml