Reiterdenkmal am Heumarkt: Unterschied zwischen den Versionen

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(Literatur)
(Die Vergabe des Auftrageserfolgte 1964 an Gustav Blaeser und Hermann Schievelbein, 1869 erhält Blaeser nach Schievelbeins Tod einen Vertrag zur Realisierung des Sockels.)
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Der damalige [[Oberbürgermeister]] [[Joseph Hermann Stupp]] regte [[1855]] an, dass die "dankbaren Rheinlanden" ein Denkmal zur Ehrung von [[Friedrich Wilhelm III.]] errichten. Einer langen Diskussion über die Entwürfe mit den Künstlern und dem Hof von ''Wilhelm I.'' folgte [[1869]] die Vergabe des Auftrages an [[Gustav Blaeser]]. Das Standbild wurde nach dem Tod des Künstlers im Beisein von [[Kaiser Wilhelm I.]] [[1876]] enthüllt. Das Denkmal galt als ''subversive Überlistung'' des preußischen Militärstaates, weil gegen den Willen des Königs mehr Zivilisten- als Militärfiguren auf dem Sockel untergebracht wurden. Bei den gewählten Personen für die Standfiguren soll es sich um überwiegend demokratisch gesonnene Politiker und Soldaten gehandelt haben.
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Der damalige [[Oberbürgermeister]] [[Joseph Hermann Stupp]] regte [[1855]] an, dass die "dankbaren Rheinlanden" ein Denkmal zur Ehrung von [[Friedrich Wilhelm III.]] errichten. Mit dem Denkmal sollte 1865 der 50. Jahrestag der Vereinigung des Rheinlandes mit Preußen ([[1815]]) gefeiert werden.
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Nach einer langen Diskussion über die Entwürfe mit den Künstlern und dem Hof von ''Wilhelm I.'' folgte [[1864]] die Vergabe des Auftrages an [[Gustav Blaeser]] und [[Hermann Schievelbein]]. Das Standbild wurde nach dem Tod beider Künstler im Beisein von [[Kaiser Wilhelm I.]] [[1876]] enthüllt. Das Denkmal galt als ''subversive Überlistung'' des preußischen Militärstaates, weil gegen den Willen des Königs mehr Zivilisten- als Militärfiguren auf dem Sockel untergebracht wurden. Bei den gewählten Personen für die Standfiguren soll es sich um überwiegend demokratisch gesonnene Politiker und Soldaten gehandelt haben.
  
 
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Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde das Standbild [[1944]] zerstört.

Version vom 15. Dezember 2013, 18:44 Uhr

Reiterstandbild

Das Reiterdenkmal von Friedrich Wilhelm III. auf dem Heumarkt an der Brückenrampe zur Deutzer Brücke.

Geschichte

Der damalige Oberbürgermeister Joseph Hermann Stupp regte 1855 an, dass die "dankbaren Rheinlanden" ein Denkmal zur Ehrung von Friedrich Wilhelm III. errichten. Mit dem Denkmal sollte 1865 der 50. Jahrestag der Vereinigung des Rheinlandes mit Preußen (1815) gefeiert werden. Nach einer langen Diskussion über die Entwürfe mit den Künstlern und dem Hof von Wilhelm I. folgte 1864 die Vergabe des Auftrages an Gustav Blaeser und Hermann Schievelbein. Das Standbild wurde nach dem Tod beider Künstler im Beisein von Kaiser Wilhelm I. 1876 enthüllt. Das Denkmal galt als subversive Überlistung des preußischen Militärstaates, weil gegen den Willen des Königs mehr Zivilisten- als Militärfiguren auf dem Sockel untergebracht wurden. Bei den gewählten Personen für die Standfiguren soll es sich um überwiegend demokratisch gesonnene Politiker und Soldaten gehandelt haben.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Standbild 1944 zerstört.

Der Künstler Herbert Labusga hatte 1985 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion den leeren Sockel mit einer Nachbildung des Reiterstandbildes aus Styropor gefüllt. Obwohl die Nachbildung echt aussah, stabil und mit damals weniger als 10.000 DM auch sehr günstig, wurde der Reiter wieder entfernt.

Der Kölner Verkehrsverein e.V. sammelte Gelder und beauftragte den Bildhauer Raimund Kittl mit der Wiederherstellung des Denkmals. Dieser erstellte eine Nachbildung des Reiters und der Reliefplatten unter Einbeziehung der noch vorhandenen Fragmente. Auch die bis dahin über die Stadt verteilten Standfiguren kehrten wieder an ihren alten Standort zurück.

Wegen Baufälligkeit wurde die Reiterfigur im November 2007 abgebaut und im Niehler Hafen zwischengelagert. Die Interessengemeinschaft Päd sammelte aus Mitgliederbeiträgen und Spenden den notwendigen Betrag von 700.00 € für die Restaurierung.

2009 wurde das Reiterstandbild unter Federführung des Instituts für Schweißtechnik und Fügetechnik der RWTH Aachen saniert und zurück an seinen alten Standort verbracht.

Literatur

  • Schäfke, Werner: Köln. Zwei Jahrtausende Geschichte, Kunst und Kultur am Rhein. DuMont, Köln 1998, ISBN 3-7701-4368-X, S. 193.
  • Stankowski, Martin (1988): Köln - der andere Stadtführer. Bd. 1 Altstadt, Innenstadt, Dom. ISBN 3-923243-81-2, S.92f.
  • bw: Reiterdenkmal und Musical sind ein Muss. Keine "saure Zitrone" vom Kölner Verkehrsverein. In: Kölner Wochenspiegel vom 16.01.2008, S. LRH_03.

Weblinks