Rautenstrauch-Joest-Museum − „Kulturen der Welt“: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 22. Dezember 2011, 23:35 Uhr

Das städtische Rautenstrauch-Joest-Museum, das "Haus der Kulturen der Welt", ist ein bedeutendes Völkerkundemuseum in Deutschland. Mit seiner Sammlung von Kulturobjekten und Kunst außereuropäischer Völker in Nachfolge des früheren Museums für Völkerkunde (am Ubierring 45 in der Kölner Südstadt) wurde es am 22.10.10 im neuen Kulturzentrum am Neumarkt neu eröffnet. Mit der Fertigstellung des neuen Kulturzentrums (Rautenstrauch-Jost-Museum + Erweiterung des Museum Schnütgen) können im RJM auf 3600 qm deutlich mehr Objekte aus der Sammlung mit einem Bestand von ca. 60.000 Objekten aus Asien, Amerika, Afrika und Ozeanien als bisher gezeigt werden. Dieses neugestaltete Museum verfolgt unter den ethnologischen Museen (Völkerkunde-Museen) einen neuen Weg. Seine Sammlungen sind nicht mehr nach Erdteilen strukturiert, sondern nach Themen sortiert. Damit ist es (zusammen mit nur einem anderen Museum) einzigartig unter den ethnologischen Museen in der Welt .

Der Eröffnungs-Parcour der Ständigen Ausstellung mit ca. 2000 Objekten steht unter dem Motto "Der Mensch in seinen Welten". Unter den beiden Themen-Komplexen "Die Welt erfassen" und "Die Welt gestalten" werden kontinentübergreifende Themen wie u. a. Begegnungen und Aneignung, Vorurteile, Kunst der Völker, Lebensformen/Wohnen, Kleidung/Schmuck, Tod/Jenseits, Religionen und Rituale behandelt. Das Museum benennt in diesem Parcour 40 Höhepunkte. Besonders zu erwähnen:

  • ein großer Reisspeicher aus Sulawesi (das Wahrzeichen des Museums, das die Besucher gleich in der Eingangshalle empfängt)
  • ein großer Yam-Speicher aus der Masim-Region (Neu-Guinea) im Bereich 6
  • viele wertvolle Skulpturen im Bereich 7 ("Ansichtssachen?!: Kunst")
  • eine Tuareg-Behausung aus Nord-Afrika im Bereich 9 ("Lebensräume - Lebensformen: Wohnen")
  • ein Federmantel eines Herrschers aus Hawaii im Bereich 10 ("Der Körper als Bühne: Kleidung und Schmuck")
  • Darstellung von Bestattungs-Ritualen in Bali im Bereich 11 ("Der inszenierte Abschied: Tod und Jenseits")
  • viele wertvolle religiöse Skulpturen im Bereich 12 ("Vielfalt des Glaubens: Religionen")
  • viele wertvolle Masken sowie Darstellung des Barong/Rangda-Rituals in Bali im Bereich 13 ("Zwischenwelten: Rituale")

Adele Rautenstrauch hatte die umfangreiche Sammlung völkerkundlicher Gegenstände ihres Bruders Wilhelm Joest 1899 der Stadt Köln geschenkt. Hieraus ist das 1906 gegründete Rautenstrauch-Joest-Museum für Völkerkunde entstanden. 1918 enthielt die Sammlung bereit über 33.400 Objekte.

Das Kulturzentrum am Neumarkt (am Ort des zwischenzeitlich berühmt-berüchtigten "Kölner Loch") war eines der bedeutendsten europäischen Kulturbauprojekte in jüngster Zeit. Hier hat das Rautenstrauch-Joest-Museum eine neue Bleibe gefunden und ist das benachbarte Museum Schnütgen erweitert worden. Mit diesem Neubau - verbunden mit einer mit einer beeindruckenden Inszenierung im Rautenstrauch-Joest-Museum und der Erweiterung des Museum Schnütgen - ist ein großartiger neuer Höhepunkt in der schon vorher reichhaltigen Kölner Museumslandschaft entstanden.