Martinsviertel: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Martinsviertel''' ist das eigentliche Altstadtviertel von Köln rund um die Kirche [[Groß Sankt Martin]], da es seinen wirklich alten Charme zumindest in Teilen bewahrt hat. Offiziell wird allerdings der gesamte Bereich innerhalb der Ringe ''[[Altstadt]]'' genannt, in der Kölner Bevölkerung und den Touristen wird der Begriff in der Regel aber für das Martinsviertel benutzt.
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Das '''Martinsviertel''' ist das eigentliche Altstadtviertel von Köln rund um die Kirche [[Groß Sankt Martin]], da es seinen wirklich alten Charme zumindest in Teilen bewahrt hat. Offiziell wird allerdings der gesamte Bereich innerhalb der Ringe ''[[Altstadt]]'' genannt, in der Kölner Bevölkerung und von den Touristen wird der Begriff in der Regel aber für das Martinsviertel benutzt.
  
Das Rheinviertel um St. Martin war bis zum 10. Jahrhundert eine Insel. Erst durch die Zuschüttung eines toten Rheinarmes entstand mit [[Alter Markt]] und [[Heumarkt]] eine direkte Verbindung zur damaligen Altstadt.
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Dieses Viertel wird besonders gern von Touristen aufgesucht. Obwohl kaum ein Haus älter als 60 Jahre alt ist, vermittelt es durch seine engen Gassen und die Rheinnähe ein Altstadtflair.
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Zwischen dem Martinsviertel und dem Rhein war die [[Frankenwerft]]. Die Hafenanlage wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts nach Süden und Norden verlegt, sodass die Rheinuferbahn und eine breite Straße angelegt werden konnte. Durch die Verlegung der Durchgangsstraße unter die Erde entstand vor dem Martinsviertel eine verkehrsfreie breite Grünfläche, dem [[Rheingarten]], der zum Flanieren einlädt.
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== Geschichte ==
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Das Rheinviertel um St. Martin war bis zum 10. Jahrhundert eine Insel. Erst durch die Zuschüttung eines toten Rheinarmes entstand mit dem [[Alter Markt]] und [[Heumarkt]] eine direkte Verbindung zur damaligen Altstadt.
  
 
Bis in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts verelendete dieser Kernbezirk der Stadt immer stärker. Die Bausubstanz und die hygienischen Bedingungen der kleinen und engen Häuser verschlechterte sich dramatisch. Pläne zur Sanierung entstanden, doch erst [[1935]] führten die Nationalsozialisten diese aus. Eine „mustergültige“ Altstadt wurde aufgebaut, die an ein idealtypisches „deutsches“ Mittelalter erinnern sollte. Es wurde entkernt und zahlreiche Neubauten entstanden nach historischem Vorbild. Dabei wurden historischen Straßenzüge beibehalten. Nach dem Krieg wurden die stark zerstörten Häuser weitgehendst nach den Vorstellungen der 1930er Jahre wiederaufgebaut. Dadurch konnte das Martinsviertel und das Rheinpanorama seine typisch mittelalterliche Erscheinung bewahren.  
 
Bis in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts verelendete dieser Kernbezirk der Stadt immer stärker. Die Bausubstanz und die hygienischen Bedingungen der kleinen und engen Häuser verschlechterte sich dramatisch. Pläne zur Sanierung entstanden, doch erst [[1935]] führten die Nationalsozialisten diese aus. Eine „mustergültige“ Altstadt wurde aufgebaut, die an ein idealtypisches „deutsches“ Mittelalter erinnern sollte. Es wurde entkernt und zahlreiche Neubauten entstanden nach historischem Vorbild. Dabei wurden historischen Straßenzüge beibehalten. Nach dem Krieg wurden die stark zerstörten Häuser weitgehendst nach den Vorstellungen der 1930er Jahre wiederaufgebaut. Dadurch konnte das Martinsviertel und das Rheinpanorama seine typisch mittelalterliche Erscheinung bewahren.  

Version vom 8. Mai 2013, 00:19 Uhr

Fischmarkt im Martinsviertel mit Groß St. Martin

Das Martinsviertel ist das eigentliche Altstadtviertel von Köln rund um die Kirche Groß Sankt Martin, da es seinen wirklich alten Charme zumindest in Teilen bewahrt hat. Offiziell wird allerdings der gesamte Bereich innerhalb der Ringe Altstadt genannt, in der Kölner Bevölkerung und von den Touristen wird der Begriff in der Regel aber für das Martinsviertel benutzt.

Dieses Viertel wird besonders gern von Touristen aufgesucht. Obwohl kaum ein Haus älter als 60 Jahre alt ist, vermittelt es durch seine engen Gassen und die Rheinnähe ein Altstadtflair.

Zwischen dem Martinsviertel und dem Rhein war die Frankenwerft. Die Hafenanlage wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts nach Süden und Norden verlegt, sodass die Rheinuferbahn und eine breite Straße angelegt werden konnte. Durch die Verlegung der Durchgangsstraße unter die Erde entstand vor dem Martinsviertel eine verkehrsfreie breite Grünfläche, dem Rheingarten, der zum Flanieren einlädt.

Geschichte

Das Rheinviertel um St. Martin war bis zum 10. Jahrhundert eine Insel. Erst durch die Zuschüttung eines toten Rheinarmes entstand mit dem Alter Markt und Heumarkt eine direkte Verbindung zur damaligen Altstadt.

Bis in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts verelendete dieser Kernbezirk der Stadt immer stärker. Die Bausubstanz und die hygienischen Bedingungen der kleinen und engen Häuser verschlechterte sich dramatisch. Pläne zur Sanierung entstanden, doch erst 1935 führten die Nationalsozialisten diese aus. Eine „mustergültige“ Altstadt wurde aufgebaut, die an ein idealtypisches „deutsches“ Mittelalter erinnern sollte. Es wurde entkernt und zahlreiche Neubauten entstanden nach historischem Vorbild. Dabei wurden historischen Straßenzüge beibehalten. Nach dem Krieg wurden die stark zerstörten Häuser weitgehendst nach den Vorstellungen der 1930er Jahre wiederaufgebaut. Dadurch konnte das Martinsviertel und das Rheinpanorama seine typisch mittelalterliche Erscheinung bewahren.

Weblinks

Fischmarkt im Martinsviertel mit dem Brunnen der Fischweiber. Links das Gasthaus „Ständige Vertretung“