Kölner Museen

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Kölner Museen

Kölns Bedeutung als Kunststadt, Stadt der Museen und Galerie-Stadt wird insbesondere dargestellt durch

  • die in 10 städtischen Museen und in insgesamt fast 30 Museen ausgestellten Kunstwerke und Sammlungen der verschiedensten Kunstbereiche,
  • eine Vielzahl von Galerien (laut Kölner Branchenbuch fast 100; Stand: 01.2011) - so viele wie kaum in einer anderen deutschen Stadt - und vielen Kunsthändlern, wobei der renommierte Galerie-Standort Köln in letzter Zeit durch den Sog der Hauptstadt Berlin und auch einiger Nachlässigkeiten der Stadtverwaltung einige Galerien verloren hat. Köln kann sich trotzdem wegen seiner gewachsenen Grundstrukturen behaupten. So haben die Kölner Galerien 2008 erstmalig wieder unter dem Motto Cologne Open 2008 mit einem gemeinsamen Programm die Herbstsaison eröffnet.
  • die jährlich stattfindende "ART Cologne", die Messe für moderne Kunst, und die "Cologne Fine Art und Antiques", eine neue Messe mit einem Angebotsspektrum von der Antike bis zu zeitgenössischem Design.

Nachfolgend werden die wichtigsten Kölner Museen und Ausstellungsorte kurz vorgestellt.

Wallraf-Richartz-Museum (WRM)

Das städtische WRM ist das älteste Kölner Museum und heute eine der bedeutendsten Gemäldegalerien Deutschlands. Es ist 1824 gegründet worden und war ab 1827 bis 1861 unter dem Namen "Wallrafianum" im sog. Kölnischen Hof (Quartier der Kölner Erzbischöfe) untergebracht. Die Sammlung hatte der Gelehrte und Sammler Ferdinand Franz Wallraf 1818 der Stadt Köln vermacht. Zu der Sammlung gehörte alles, was mit der Geschichte Kölns zusammenhing, vor allem mittelalterliche Gemälde und Altertümer ab der römischen Zeit. Der erste Museumsbau ist am 01.Juli 1861 in zentraler Lage neben der Minoritenkirche in Dom-Nähe eröffnet worden. Dieser Bau war mittels einer Stiftung des Kaufmanns Johann Heinrich Richartz ermöglicht worden. Von 1957 bis 1986 war das Museum in in einem Neubau am früheren Standort untergebracht, der heute für das Museum für angewandte Kunst benutzt wird. 1976 wurden die Gemälde der Neuzeit (ab 1900) in das neugegründete Museum Ludwig überführt. 1986 wurden beide Museen (WRM und ML) in den Neubaukomplex Philharmonie/Museum Ludwig am Dom verlegt. Die Altertümer aus der Römerzeit waren schon früher in das Römisch-Germanische Museum ausgelagert worden. Am 19.Januar 2001 ist der heutige attraktiven Neubau eröffneten worden (Adresse: Obenmarspforten - gegenüber dem Rathausplatz -), ein Tuffstein-Kubus des Architekten Oswald Ungers, angelehnt an den Baukomplex mit der Ruine von Alt St. Alban und dem Gürzenich und in unmittelbarer Nachbarschaft zu Heumarkt/Alter Markt/Rathaus gelegen. Dort wird

  • Europäische Malerei vom 13. bis zum 19. Jhdt. (vom Mittelalter bis zum Impressionismus)

präsentiert. Das WRM feiert also 2011 seine 150. Geburtstag als eigenständiges Haus!

Nach einer umfangreichen Schenkung kurz nach Neueröffnung (170 Gemälde des Impressionismus) heißt das Museum offiziell "Wallraf-Richartz-Museum /Fondation Corboud". Mit der Sammlung der Fondation Corboud besitzt "Wallraf, das Museum" - wie es neuerdings genannt wird - die "umfangreichste Sammlung der impressionistischen und neo-impressionistischen Kunst in Deutschland" (Zitat WRM!). Leider kann diese Sammlung derzeit nicht komplett gezeigt werden; ein Anbau gegenüber dem Museum ist in Vorbereitung.

Das Museum besitzt u. a. eine der "wichtigsten Sammlungen mittelalterlicher Malerei weltweit" (Zitat WRM!) mit als Höhepunkt Stefan Lochners "Muttergottes in der Rosenlaube", eine bedeutende Barock-Sammlung mit vor allem Werken der bedeutendsten flämischen und niederländischen Malern (mit dem berühmten Rubensgemälde "Juno und Argus" und dem berühmten Alters-Selbstbildnis von Rembrandt) sowie eine umfangreiche Sammlung von Gemälden des 19. Jhdt. (inkl. der Sammlung der Fondation Corboud - s. oben -) mit Gemälden von fast allen prominenten Malern diese Epoche.

Die Werke werden wie folgt präsentiert:

  • in der 1. Etage (Mittelalter-Abteilung) Malerei des 13. bis 16. Jhdt.
    − Gemälde aus der berühmten Kölner Malerschule mit u. a. Werken von Stefan Lochner
    − italienische, niederländische und deutsche Malerei des 13. bis 16. Jhdt.,
  • in der 2. Etage (Barock-Abteilung) Malerei des 17. bis 18. Jhdt.
    − in mehreren Räumen flämische und niederländische Malerei mit u. a. Werken von Rubens und Rembrandt
    − italienische, spanische, französische und deutsche Malerei
    − im Graphischen Kabinett (Raum 10) kleinere Sonderausstellungen
  • in der 3. Etage Malerei und Skulpturen des 19. und Anfang 20. Jhdt.
    − Gemälde der Romantik sowie des Realismus, Impressionismus und Neoimpressionismus,
  • im Untergeschoss Sonderausstellungen

Zwischen 1000 und 1550 war Köln eine Kunstmetropole von Rang. Vor allem von ca. 1350 bis 1550 hatte Köln eine künstlerisch ungewöhnlich fruchtbare Epoche mit der renommierten mittelalterlichen Kölner Malerschule, mit der in Köln eine eigene Ausprägung der Kunst geschaffen worden ist und mit der Köln hinsichtlich Qualität und Quantität der Gemälde eine Spitzenstellung eingenommen hatte. Hiermit ist wohl auch der heutige Ruf Kölns als Kulturmetropole begründet worden. Zahlreiche Werke aus dieser Phase sind in der 1. Etage ausgestellt. Die meisten Maler, die sich damals als Handwerker verstanden, sind nur mittels Kunstnamen identifizierbar.

Das neue Haus ist an historischen Ort erbaut worden. Mit Lage des Treppenhauses wird die mittelalterliche Straße "In der Höhle", in der Stefan Lochner lebte, nachempfunden. In den nach Malerei-Epochen unterschiedlich gestalteten Etagen ergeben sich durch eine intelligente Architektur mit großen Fenstern unterschiedliche Blicke auf die Kölner Altstadt mit Dom und Rathaus (insbesondere mit einem Panorama-Fenster in der 3. Etage), die dadurch quasi in die Ausstellung einbezogen wird.

In 2007 bis Nov. 2008 wurden die drei Etagen mit der ständigen Sammlung komplett neugestaltet. Die Gemälde wurden chronologisch und thematisch neu aufgehängt, die individuellen Farben der einzelnen Räume folgen dieser Logik, in jedem Raum wird das jeweilige Thema auf einer großen Tafel erläutert und an vielen Gemälden ist neben Künstler und Titel eine Erläuterung des Bildes zu lesen ... eine hervorragend gelungene Runderneuerung (Zitat Kölner Stadtanzeiger) der ständigen Sammlung des Hauses mit einer strukturierten Präsentation, wie sie kaum ein Museum sonst aufweist. Besucher/innen haben so die Möglichkeit, an den Werken einfach vorbeizuschlendern oder aber kunsthistorische Studien zu betreiben. Zu kritisieren ist nur, dass jetzt bei der Neugestaltung der Mittelalter-Abteilung auch die Museumsleute offenbar meinten, den Anglizismuswahn mitmachen zu müssen (mit Factory als eines der Raumthemen sowie in den Gemäldetexten Fundraising (Englisch-Wörterbuch mitnehmen!), Like a virgin, Comic strips, A star is born u. a.), obwohl doch gerade Kulturschaffende mit dem Kulturgut Sprache sensibel umgehen sollten.

Einige der prominenten Maler mit Werken in der ständigen Sammlung des WRM:

> 1. Etage: Bartholomäus Bruyn, Stefan Lochner und weitere wichtige Meister der Kölner Malerschule (Altkölner Malerei) sowie Albrecht Dürer.

> 2. Etage: Paris Bordone, Francois Boucher, Canaletto, Anthonis van Dyck, Frans Hals, Gerrit van Honthorst, Pieter de Hooch, Jacob Jordaens, Jan Mostaert, Bartolomé Esteban Murillo, Rembrandt, Peter Paul Rubens, van Ruisdahl, Frans Snyders, Jan Steen, Giovanni Battista Tiépolo und Tintoretto.

> 3. Etage: Karl Eduard Blechen, Arnold Böcklin, Gustace Caillebotte, Paul Cézanne, Lovis Corinth, Camille Corot, Gustave Courbet, Henri Edmond Cross, James Ensor, Caspar David Friedrich, Paul Gauguin, Vincent van Gogh, Wilhelm Leibl, Max Liebermann, Edouard Manet, Adolph Menzel, Claude Monet, Edvard Munch, Auguste Renoir, Georges Seurat, Paul Signac,Max Slevogt, Alfred Sisley und Frans von Stuck

Neben der bedeutenden ständigen Sammlung werden regelmäßig Sonderausstellungen gezeigt.

Museum Ludwig (ML)

Ludwig-Museum am Heinrich-Böll-Platz

Im städtischen Museum Ludwig (Heinrich-Böll-Platz) in dem 1986 eingeweihten Kulturensemble Philharmonie/Museum Ludwig, direkt an Dom und Hauptbahnhof gelegen, wird auf 8000 qm

  • Kunst des 20. Jhdt. und der Gegenwart

präsentiert. Nach einer umfangreichen Schenkung des Sammler-Ehepaars Peter und Irene Ludwig kam es 1976 zur Gründung des Museums als eigenständiges Museum für die Moderne Kunst ab 1900. Es verblieb zusammen mit dem Wallraf-Richardz-Museum, zu dem die Sammlung dieser Epoche bis dahin zugehörte, zunächst in dem Gebäude, in dem heute das Museum für Angewandte Kunst untergebracht ist, bis es 1986 in den Neubau umzog.

Wichtigste Abteilungen der ständigen Sammlung sind

  • die Sammlung Picasso, mit ca. 900 Werken aller Art die nach Barcelona und Paris drittgrößte Picasso-Sammlung der Welt, die natürlich nicht immer komplett ausgestellt sein kann,
  • die Sammlung des Kölner Juristen Josef Haubrich (Deutscher Expressionismus, Neue Sachlichkeit und Kölner Progressive),
  • Russische Avantgarde mit der wichtigsten Sammlung dieser Kunstrichtung im Westen,
  • Surrealismus,
  • Pop Art mit der umfangreichsten Sammlung dieser Kunstrichtung außerhalb der USA,
  • Abstrakte Tendenzen, Kunst ab 1950.

In dem großzügig konzipierten Museum (mit u. a. zwei sehr großen Räumen im 1. OG und UG für großflächige Werke bei Ausstellungen) kann der Besucher aufgrund der verspielten Architektur mit Etagen und Halbetagen und vielen tollen Aussichten durch große Fenster und von Terrassen auf den direkt gegenüberstehenden Dom und den Rhein einen quasi Gemälde-Wanderweg abschreiten. Bis zu dem Umzug in sein neues Gebäude in 2001 war in dem Gebäudekomplex am Dom auch das Wallraf-Richartz- Museum mit untergebracht.

Die Werke des ML werden wie folgt präsentiert (wobei sich je nach aktuellen Ausstellungsprogramm diesbezüglich Änderungen ergeben können):

  • im 1. Obergeschoss
    − in der nördlichen Geschossseite die Sammlung Haubrich (Expressionismus, Neue Sachlichkeit und Kölner Progressive)
    − im der südlichen Geschossseite die Sammlungen Russische Avantgarde, Picasso, Surrealismus und Nouveaux Réalistes/Fluxus sowie Sonderausstellungen
    − in dem großen Sonderausstellungs-Raum Ausstellungen mit Großobjekten
  • im 2. Obergeschoss
    − Sammlung Abstrakte Tendenzen/aktuelle Kunst ab 1960
  • im Untergeschoss
    − Sammlung Pop Art und Sonderaustellungen
  • im Zwischengeschoss (nahe Kassenbereich)
    − große Sonderausstellungen
  • sowie verteilt im Gebäude weitere zumeist kleinere Sonderausstellungen.

Übrigens lohnt es sich, das Museum häufiger aufzusuchen, da sich - im Zusammenhang mit Ausstellungen oder weil präsentierte Werke gegen andere ausgetauscht werden - die Aufhängung der ständigen Sammlung häufig ändert. Somit gibt es im ML immer wieder neue Kunsterlebnisse.

Die Sammlung dieses Museums gilt als die wichtigste deutsche Sammlung der Modernen. Das Museum wurde 1976 im Zusammenhang mit der Schenkung von ca. 350 Werken moderner Kunst (Russische Avantgarde und Pop Art) durch das Sammlerehepaar Ludwig an die Stadt Köln gegründet. 1994 und 2001 folgten zwei weitere umfangreiche Schenkungen des Ehepaar Ludwig mit Werken Picassos, womit jetzt die komplette Picasso-Sammlung der Ludwigs im Bestand des ML ist (mit 180 Gemälden und Skulpturen sowie 730 Grafiken die drittgrößte Picasso-Sammlung der Welt). Nach dem Tode von Irene Ludwig erhielten 2011 die Museen Ludwig und Schnütgen aus derem Nachlass weitere sehr umfangreiche und wertvolle Schenkungen (insges. jetzt über 500 Kunstwerke). In die ständige Sammlung des ML integriert wurde die 1946 der Stadt geschenkte und vormals zum WRM gehörende Sammlung des Kölner Juristen Dr. Joseph Haubrich mit Werken des Expressionismus und sonstiger Richtungen der Klassischen Moderne als Basis für die Sammlung zeitgenössischer Kunst. Auf diesen Stifter haben sich die namensgebenden Sammler Peter und Irene Ludwig bezogen.

Einige der vielen prominenten Maler der Sammlung des ML: Max Beckmann, Marc Chagall, James Ensor, Alexej von Jawlensky, Wassily Kadinsky, Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee, Oskar Kokoschka, Karl August Macke, Franz Marc, Henri Matisse, Piet Mondrian, Otto Mueller und Emil Nolde (Expressionsmus und Abstraktion), Georges Braque und Pablo Picasso (Kubismus), Salvador Dali, Max Ernst, René Magritte, Joan Miró, Man Ray und Ives Tanguy (Surrealismus), Otto Dix (Neue Sachlichkeit), Francis Bacon, Willem de Kooning, Barnett Newman und Jackson Pollock (Abstrakter Expressionismus), Richard Hamilton, Jasper Johns, Roy Lichtenstein und Andy Warhol (Pop Art) sowie Georg Baselitz, Joseph Beuys, Yves Klein, Renato Guttuso, Gerhard Richter (lebt in Köln), Diether Roth, Sigmar Polke (lebt in Köln) und Jörg Immendorff (Postmoderne).

Neben der ständigen Sammlung werden regelmäßig Sonderausstellungen gezeigt.

Römisch-Germanisches Museum und Archäologische Zone

Römisch-Germanisches Museum (RGM)

In dem direkt am Dom und Hauptbahnhof gelegenen städtischen Römisch-Germanischen Museum (Roncalliplatz 4) sind

  • archäologische Exponate von der Urgeschichte bis zum frühen Mittelalter

mit insbesonders Sammlungen aus

  • der europäischen und rheinischen Urgeschichte,
  • der Antike und der Völkerwanderungszeit (vorwiegend Schmuck),
  • der römischen Kunst-, Kultur- und Stadtgeschichte Kölns und
  • der fränkischen Zeit des frühen Mittelalters in Köln und im Rheinland

ausgestellt. Daneben gibt es in diesem Museum häufig Sonderausstellungen.

Das Museum ist hervorgegangen aus einer Sammlung römischer Altertümer des Gelehrten und Sammlers Ferdinand Franz Wallraf aus der Römischen Abteilung des 1861 eröffneten Wallraf-Richartz-Museum. Es ist 1961 eröffnet worden und zwar zunächst im Dombunker untergebracht. 1974 ist der Neubau direkt am Dom eröffnet worden. Er bildet die Fläche und Größe einer römische Villa an der Nord-Ost-Ecke des römischen Köln mit dem berühmten Dionysos-Mosaik des Speisesaals nach.

Die ständige Sammlung enthält insbesonders Funde aus der Epoche des Römischen Köln, aber auch aus der rheinischen Urgeschichte und dem frühen Mittelalter, wie:

  • das Dionysos-Mosaik, der Fußboden eines Speisesaals aus dem frühen 3. Jhdt.(um 220), über dessen Originalfundstelle das Museum erbaut worden ist
  • ein großes 14 m hohes Grabmonument - das Grab des Legionärs Poblicius - (um 40 n. Chr.), das am Chlodwigplatz gefunden worden war
  • viele Exponate von opulenten Gräbern und Grabmonumenten sowie der Stadttore aus der Römerzeit
  • viele Portraitbüsten (u. a. des Herrscherpaares Augustus/Livia und der Vipsania Agrippina der Älteren)
  • die weltweit größte Sammlung römischer Glasgefäße (mit u. a. einem Diatretbecher mit einem filigranartigen farbigen Netzwerk, das in virtuoser Technik aus der Glasmasse geschliffen ist - um 330 n. Chr. -). und Tonwaren
  • eine Kollektion römischen und frühmittelalterlichen Schmucks
  • fränkische Funde.

Als Außenstellen gehören zu dem Museum

Archäologische Zone

Im Herzen der Domstadt, dem Rathaus-Areal, ist ein herausragendes Kultur-Projekt in der Planung: die Archäologische Zone - ein unterirdisches historisches Museum. Hiermit sollen im Zuge der Regionale 2010 unterirdische und zum Teil begehbare Ausgrabungen aus der römischen, der fränkischen, der frühchristlichen und spätmittelalterlichen Epoche Kölns (inkl. des bereits jetzt zugänglichen Praetorium) und damit die 2000-jährige Geschichte der Stadt erlebbar gemacht werden. Dieses Projekt wird - sofern dessen Finanzierung gesichert werden kann - gekoppelt sein mit dem Bau eines Hauses und Museums der jüdischen Kultur auf historischem Gelände, nämlich dem alten Judenviertel (mit Integration der bereits jetzt zugänglichen Mikwe und den derzeit laufenden Ausgrabungen der mittelalterlichen Synagoge).

Bereits jetzt zugängliche Exponate dieser Archäologischen Zone sind:

  • die umfangreichen Ausgrabungen des Praetoriums, dem Palast des römischen Statthalters Niedergermaniens, erbaut in 4 Stufen ab dem 1. bis zum 4. Jhdt. n. Chr., (unterhalb des Spanischen Baus des Rathauses; Eingang in der Budengasse, Nähe Dom) (seit Herbst 2004 mit verbesserter Präsentation neu eröffnet!),
  • ein Teilstück eines römischen Abwasserkanals (zugänglich vom Praetorium aus),
  • die Mikwe, ein mittelalterliches jüdisches Kultbad aus um 1170 auf dem Rathausplatz; derzeit wegen Bauarbeiten (2011/2012) geschlossen,
  • Ausgrabungen unter dem historischen Rathaus mit einem Porticus (seit Ende 2008 für die Öffentlichkeit zugänglich),
  • und als Außenstelle das Ubier-Monument, Nähe Heumarkt Ecke Mühlenbach/An der Malzmühle; derzeit wegen Bauarbeiten (2011/2012) geschlossen.

Museum Schnütgen

Das städtische Museum Schnütgen (Cäcilienstr. 29-33) nutzt die Romanische Kirche St. Cäcilien - in Nähe des Neumarkt gelegen - und seit 22.10.2010 einen Teil des neuen Kulturzentrums am Neumarkt zur Präsentation der

  • Kunst des Mittelalters (bis zur frühen Neuzeit)

mit vorwiegend kirchlichen und auch profanen Schätzen von internationalem Rang aus über 8 Jahrhunderten. Die Sammlung spiegelt wieder, dass der christliche Glaube im Mittelalter das Weltbild viel stärker bestimmte als heute und soll eine Vorstellung vom mittelalterlichen religiösen Leben vermitteln. Das Museum gehört mit seinen Kunstwerken zu den weltweit führenden Museen für mittelalterliche Kunst. Nach einer Renovierung im Frühjahr 2003 wurde die Sammlung in dem romanischen Kirchenraum deutlich besser präsentiert. Im Oktober 2010 ist das Museum mittels des am Neumarkt entstandenen neuen Kulturzentrums erweitert und neu eröffnet worden (Eröffnung des neuen Kulturzentrums mit Rautenstrauch-Joest-Museum + Erweiterung des Museum Schnütgen am 22.10.10). Damit können nun viele vorher nicht präsentierbaren Schätze des reichhaltigen Bestands ausgestellt werden.

Die neue Präsentation zeigt u. a.:

  • Steinskulpturen ab dem 8. Jhdt. und insbesondere aus der Zeit der Romanik und Gotik (12. - 15. Jhdt.) (Steinskulpturen waren im Mittelalter Abbild des himmlischen Jerusalem), u. a. das Original-Tympanon von St. Cäcilien (ca. 1160)
  • eine der europaweit bedeutensten Sammlungen mit Glasmalereien vom 13. - 16. Jhdt. mit vor allem Arbeiten aus der Kölner Blütezeit dieser Kunst (im neuen Erweiterungsbau = Durchgang vom Kulturzentrum/RJM), u. a. "Anbetung der Könige" aus der ehemaligen Ratskapelle (1474)
  • Holzskulpturen ab dem 10. Jhdt., u. a. Christusfigur aus St. Georg (11. Jhdt.)
  • Metallarbeiten aus Gold Silber und Bronze
  • Elfenbeinarbeiten ab dem 9. Jhdt., u. a. Kamm des Hl. Heribert (um 850 - 900) und ein Momento Mori aus der Schweiz (um 1520)
  • eine der weltweit bedeutendsten Sammlung der religiösen Textilkunst, von der bisher aus Platzgründen nichts gezeigt werden konnte (im Kirchenanbau).

Zwischen 1000 und 1550 war Köln eine Kunstmetropole von Rang. Zahlreiche Objekte aus dieser glanzvollen Zeit sind in der ständigen Sammlung des Museum Schnütgen ausgestellt. Vor allem von ca. 1350 bis 1550 hatte Köln eine künstlerisch ungewöhnlich fruchtbare Epoche mit der renommierten mittelalterlichen Kölner Malerschule, mit der in Köln eine eigene Ausprägung der Kunst geschaffen worden ist und mit der Köln hinsichtlich Qualität und Quantität der Gemälde eine Spitzenstellung eingenommen hatte. Viele Gemälde dieser Epoche sind im Wallraf-Richartz-Museum ausgestellt. · → mehr

Rautenstrauch-Joest-Museum − „Kulturen der Welt“

Das städtische Rautenstrauch-Joest-Museum, das "Haus der Kulturen der Welt", ist ein bedeutendes Völkerkundemuseum in Deutschland. Mit seiner Sammlung von Kulturobjekten und Kunst außereuropäischer Völker in Nachfolge des früheren Museums für Völkerkunde (am Ubierring 45 in der Kölner Südstadt) wurde es am 22.10.10 im neuen Kulturzentrum am Neumarkt neu eröffnet. Mit der Fertigstellung des neuen Kulturzentrums (Rautenstrauch-Joest-Museum + Erweiterung des Museum Schnütgen) können im RJM auf 3600 qm deutlich mehr Objekte aus der Sammlung mit einem Bestand von ca. 60.000 Objekten aus Asien, Amerika, Afrika und Ozeanien als bisher gezeigt werden. Dieses neugestaltete Museum verfolgt unter den ethnologischen Museen (Völkerkunde-Museen) einen neuen Weg. Seine Sammlungen sind nicht mehr nach Erdteilen strukturiert, sondern nach Themen sortiert. Damit ist es (zusammen mit nur einem anderen Museum) einzigartig unter den ethnologischen Museen in der Welt .

Das Kulturzentrum am Neumarkt (am Ort des zwischenzeitlich berühmt-berüchtigten "Kölner Loch") war eines der bedeutendsten europäischen Kulturbauprojekte in jüngster Zeit. Hier hat das Rautenstrauch-Joest-Museum eine neue Bleibe gefunden und ist das benachbarte Museum Schnütgen erweitert worden. Mit diesem Neubau - verbunden mit einer mit einer beeindruckenden Inszenierung im Rautenstrauch-Joest-Museum und der Erweiterung des Museum Schnütgen - ist ein großartiger neuer Höhepunkt in der schon vorher reichhaltigen Kölner Museumslandschaft entstanden. · → mehr

Museum Kolumba

"Kolumba" heißt das neue Kunstmuseum des Erzbistums mit einer Sammlung von Kunst

  • der Spätantike bis zur Gegenwart

mit u. a. romanischen Skulpturen, mittelalterlicher Tafelmalerei, modernen Rauminstallationen und moderner Malerei..

Für dieses Museum - an der Kolumbastr. zwischen Dom und Opernhaus gelegen - ist ein architektonisch äußerst attraktiver Neubau erstellt worden (Architekt: Peter Zumthor; Einweihung 15.09.07), in den zwei historische Bauwerke, nämlich die Kriegsruine der mittelalterlichen Pfarrkirche St. Kolumba und die separat zugängliche kleine Nachkriegs-Kapelle "Madonna in den Trümmern" (Architekt: Gottfried Böhm), integriert sind. Die Ausgrabung mit Resten von römischer Wohnbebauung (2. - 4. Jhdt.), der ersten karolingischen Kirche (9. Jhdt.), der romanischen Kirche St. Kolumba (11. Jhdt.) und des fünfschiffigen gotischen Neubaus dieser Kirche (um 1500), die innerhalb des Museums zu besichtigen ist, ist eine der bedeutendsten archäologischen Ausgrabungen Kölns.

Das Museum wechselt jährlich im September die Ausstellung und stellt sie unter ein Thema, bei dem bis auf wenige Ausnahmen die ausgestellten Objekt ausgetauscht werden. Die Eröffnungsausstellung 07/08 stand unter dem Motto "Der unendliche Raum dehnt sich aus". Die 2. Ausstellung 08/09 hatte das Motto "Der Mensch verlässt die Erde" und die 3. Ausstellung 09/10 das Thema "Hinterlassenschaften". Aktuell bis 31.07.2011 heißt die Ausstellung "Noli me tangere! - Berührte mich nicht/Halte mich nicht fest".

Dieser Bau löst das alte Diözesan-Museum am Dom ab. Zitat aus dem Internet-Auftritt des neuen Museums: "Ein Dreiklang von Ort, Sammlung und Architektur. Zweitausend Jahre abendländischer Kultur sind in einem Haus zu erleben. In der Kunst mit Werken der Spätantike bis zur Gegenwart. In der Architektur im Zusammenwirken der Kriegsruine der spätgotischen Kirche St. Kolumba, der Kapelle "Madonna in den Trümmern" (1950), der einzigartigen archäologischen Ausgrabung (1973-1976) und dem Neubau nach dem Entwurf des Schweizers Peter Zumthor."

Weitere Museen und Ausstellungsstätten

  • städtisches Museum für Ostasiatische Kunst mit Kunst aus China, Japan und Korea vom 15. Jahrhdt. v. Chr. bis 17. Jhdt. n. Chr. sowie der Neuzeit (Universitätsstraße 100 im inneren Grüngürtel am Rande Kölner Innenstadt in Nähe Aachener Straße), in dessen unmittelbarer Nachbarschaft sich das einzige japanische Kulturinstitut in Deutschland befindet, dessen Aufgabe das Vorstellen der japanischen Kultur ist
  • städtischer Austellungsraum artothek für Ausstellungen ausgeliehener Werke zeitgenössischer Kunst (in einem Bürgerhaus aus dem 15. Jhdt., Am Hof 50 in Nähe des Doms)
Sportmuseum
  • städtisches NS-Dokumentationszentrum in der Gedenkstätte "Ehemaliges Gestapogefängnis" mit der Dauerausstellung "Köln im Nationalsozialismus", das 1988 von der Stadt Köln eingerichtet worden ist und sich im Laufe der Zeit zur bundesweit größten lokalen Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus entwickelt hat (ehemaliges EL-DE-Haus, Appellhofplatz 23-25, in Nähe des Opernhauses)
  • Dom-Schatzkammer (im Dom-Untergeschoss), in der auf 3 Etagen in historischen Räumen mit Resten der Römischen Stadtmauer eine große Zahl wertvoller Kirchenschätze und christliche Kunst vom 4. bis 20. Jhdt. ausgestellt sind: u. a. der Petrusstab, Teile der Petruskette, fränkische Grabfunde (6. Jhdt.), der barocke Schrein des Erzbischofs Engelhardt (1633) - früher im Kölner Dom ausgestellt -, viele Reliquiare, die Originalfiguren vom Petersportal im Südturm (1360), ein gotischer Bischofsstab (um1322), mittelalterliche Skulpturen (u. a. der Hl. Katharina vom Hochaltar; um 1310), der originale Holzkern des Dreikönigen-Schreins und vieles mehr
  • Geldgeschichtliches Museum der Kreissparkasse Köln der Kreissparkasse Köln mit einer Ausstellung zur Weltgeschichte des Geldes mit ca. 2000 Exponaten, die zugleich anhand der Geldgeschichte einen kurzen Überblick über die europäische und deutsche Geschichte ab der griechischen Antike bietet (Neumarkt 18-24; Kassenhalle)
  • Odysseum "Leben, Wissen, Zukunft" - ein Wissenschafts-Zentrum und Erlebnishaus des Wissens (im aufstrebenden rechtsrheinischen Stadtteil Kalk) (wurde im April 2009 eröffnet)
  • Duftmuseum mit einer Präsentation der Duft- und Kulturgeschichte des Parfüms (im Farina-Haus am Rathausplatz)
  • Kölner Kunstverein mit Ausstellungen zeitgenössischer Kunst (in "Die Brücke", Hahnenstraße 6, in der Nähe des Neumarkt)
  • Museum Zündorfer Wehrturm mit regelmäßigen Ausstellungen und Veranstaltungen (Hauptstraße 180, Zündorf)
  • GeoMuseum der Uni Köln (Zülpicher Straße 48a/b) mit a) einer mineralogische Schausammlung mit attraktiven Mineralstufen aus aller Welt und b) einem geologisch-paläontologischen Teil mit einer zentralen Ausstellung zur Erd- und Lebensgeschichte - vom Urknall bis zur Gegenwart -
  • Museum zur Geschichte und Gegenwart der Tanzkunst des Deutschen Tanzarchiv der Stiftung Kultur der Stadtsparkasse Köln (Im Mediapark 7) - TANZmuseum
  • Photographische Sammlung der Stiftung Kultur der Stadtsparkasse Köln (Im Mediapark 7) mit u. a. dem August Sander Archiv
  • Kunst-Station St. Peter als Zentrum für zeitgenössische Kunst und Musik mit Ausstellungen und Konzerten (in der Kirche St. Peter in Nähe Neumarkt neben St. Cäcilien/Museum Schnütgen) sowie
  • im benachbarten Brühl (aus Köln leicht mit DB und Stadtbahn erreichbar) seit 2005 das Max-Ernst-Museum über das Lebenswerk dieses Künstlers und
  • im benachbarten Zülpich (dem römischen Tolbiacum an der Via Agrippa vom römischen Köln in Richtung des römischen Trier) das sehr empfehlenswerte Museum der Badekultur mit der Ausgrabung der Römerthermen des römischen Zülpich.

In Vorbereitung sind ein archäologisches Museum mit dem Arbeitstitel Archäologische Zone und ein Haus und Museum der jüdischen Kultur auf dem Rathausplatz (s. oben).

Technische Museen

  • Straßenbahnmuseum Thielenbruch - Im Depot von 1906 stehen 25 historische Bahnen der KVB von der Pferdekutsche bis zu den Großraumwagen der 70er Jahre. - Nächster Öffnungstag ist der 11. März 2012 von 11-17 Uhr.

MuseumsCard

Die Museumscard der städtischen Museen gilt für 10 Häuser an 2 aufeinanderfolgenden Öffnungstagen, einschließlich der Öffentlichen Verkehrsmittel am 1. Tag. Sie kostet für:
1 Person: 15,- €.
Die Familien-MuseumsCard kostet: 28,- €.

Sie gilt in folgenden Häusern:

  • Museum Ludwig
  • Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
  • Römisch-Germanisches Museum
  • Museum für Angewandte Kunst Köln
  • Museum für Ostasiatische Kunst
  • Museum Schnütgen
  • Rautenstrauch-Joest-Museum - Kulturen der Welt
  • Kölnisches Stadtmuseum
  • Praetorium
  • NS-Dokumentationszentrum


Weblinks

Quelle: Kopie aus dem eigenen Internetauftritt des Verfassers "Köln - die Rheinmetropole und alte Römerstadt", Seite: Themen-Kölner Museen (dort weitere Themen-Seiten zum Thema "Kölner Kultur - Kölner Kunst" wie Kölner Bauwerke, Kölner Denkmäler, Kölner Dom, Romanische Kirchen in Köln)

Regelmäßige Veranstaltungen