Kölner Dom

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Der Kölner Dom mit seinen beiden 157 m hohen Türmen ist der größte Touristenmagnet Kölns und das Wahrzeichen der Stadt. Seit 1996 zählt es zum UNESCO-Weltkulturerbe. Man sieht ihn schon von weitem, von der Deutzer Seite kommt seine Mächtigkeit und Eleganz besonders zur Geltung.
Südseite - rechts das Römisch-Germanisches Museum
Westfront mit Domplatte
Lanfhaus und Binnenchor

Inhaltsverzeichnis

Der Bau des Kölner Doms

Über sechs Jahrhunderte dauerte seine Bauzeit, fast frei Jahrhunderte ruhte die Bautätigkeit, erst 1880 war der Dom fertiggestellt. Im Mittelalter war sie als größte Kathedrale des Abendlandes geplant, jedoch nur der Chor und die untere Hälfte des Südturm wurden gebaut. Das Mittelteil, das Langhaus und der Nordturm fehlten. Erst 1842 wurde weitergebaut, mit den Plänen, die 1818 gefunden wurden.

Was der Kölner gerne als "größte gotische Kathedrale nördlich der Alpen" bezeichnet, ist zum größeren Teil ein neugotischer Bau aus dem 19. Jahrhundert.

Vorgeschichte

An Stelle des heutigen Doms stand bis 1248 ein Vorgängerbau, der "Karolingische Dom", der am 27. September 873 geweiht wurde.

Im Jahre 1164 erbeutete der Kölner Erzbischof Reinald von Dassel in Mailand die mutmaßlichen Knochen der Magier - auch "heiligen drei Könige" genannt - und brachte sie nach Köln. Diese Reliquien wurden bald eine derart gut besuchte Attraktion, so dass der karolingische Dom dem Andrang der Pilger nicht mehr gewachsen war.

Erste Bauphase 1248 − 1560

Man beschloss den Bau eines größeren Doms in zeitgemäßer gotischer Architektur. Zu diesem Zweck sollte der karolingische Dom Schritt für Schritt umgebaut werden. Beim Versuch einen Teil des alten Domes durch Brand "niederzulegen", brannte jedoch der gesamte alte Dom ab.

Der Bau des heutigen Dom wurde 1248 begonnen und etwa 1560 wieder eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt waren lediglich Chor und Chorumgang fertig. Diese wurden im Westen mit einer Wand verschlossen und fortan als Dom benützt. Die Reliquien der Drei Könige wurden im Scheitel des Chorumgangs so postiert, dass der Besucherstrom ungehindert an ihnen vorbeifließen konnte.

Zu Beginn ging der Bau zügig voran. 1265 waren die sieben Chorkapellen vollendet und sie wurden für Gottesdienste genutzt. Der Chor, der den goldenen Schrein der Heiligen Drei Könige umhüllen sollte, wurde 1322 geweht.

Auf der Südseite des Langhauses baute man weiter. 1357 ging es mit der Westfassade und dem Südturm los. Dieser sollte seine französischen Vorbilder bei weitem übertreffen. Doch er verschlang sehr viel Geld, sodass ab 1410 der auf 56 m Höhe gewachsene Stumpf nicht weiter in den Himmel wuchs. Man baute vor nur noch an der Nordseite des Langhauses.

Bauunterbrechung 1530 − 1842

Der Bau wurde eingestellt weil die Stadt das Geld zum Weiterbau nicht mehr aufbringen konnte und weil der gotische Baustil längst nicht mehr dem Geschmack der Zeit entsprach.

Der auf dem Südturm stehen gebliebene verlassene Baukran wurde über 300 Jahre lang das Wahrzeichen der Stadt Köln.

Die Franzosen führten erstmals Hausnummern in Köln ein. Die Häuser wurden durchgehend nummeriert, aus Gründen der Steuererhebung. Der Dom bekam die Nummer 2583 1/2. Das 1/2 bedeutete nur, dass für dieses Gebäude keine Steuern entrichtet werden. Die Domküsterwohnung im Nordturm hatte hingegen die Nummer 2583 und war folglich Steuerpflichtig. Nachdem die Preußen die Stadt erhielten, führten sie das heutige System der Hausnummern ein. Vom Stadtkern weg steigen die Hausnummern einer Straße, wobei links die ungeraden und rechts die geraden Hausnummern verlaufen. Neben dem Dom befand sich eine kleine Gasse namens "Auf der Litsch". Der Dom erhielt die Nummer 2. Nachdem der Dom fertig gestellt war und einige Häuser in der Nähe abgerissen wurden um Plätze zu schaffen, verschwand auch die kleine Gasse und der Dom erhielt die Adresse des Dombaubüros: "Domkloster 4".

Zweite Bauphase 1842 - 1880

1842 wurde die "Ruine" des Kölner Doms von den Preußen wiederentdeckt. Der unfertige gotische Bau passte gut zum neugotischen Geschmack der Romantik. Die Preußen übernahmen die Hälfte der Kosten des Weiterbaus. Der Kölner Dom wurde am 15. Oktober 1880 vollendet und mit einem Fest gefeiert.

Er war von 1880 bis 1888 das höchste Bauwerk der Welt. Er ist 157,3 Meter hoch und damit die zweithöchste Kirche Deutschlands.

Der Dom heute

Im Zweiten Weltkrieg erhielt der Dom 14 Bombentreffer.

1996 wurde der Dom als eines der europäischen Meisterwerke gotischer Architektur eingestuft und zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt.

Der Dom wird auch als "Ewige Baustelle" bezeichnet, das er permanent ausgebessert werden muss. Ist man an einer Stelle fertig, bröckelt es an der nächsten. Es gibt eine Sage, demnach Köln in dem Moment untergeht, wenn der Dom fertiggestellt wird.

Willy Millowitsch, einer der größten Söhne Kölns, wurde nach seinem Tod im September 1999 eine besondere Ehre zu teil. Er wurde "entgegen den Vorschriften" im Dom aufgebahrt, die Totenmesse wurde von Weihbischof Dr. Friedhelm Hofmann gehalten.

Am Kölner Dom beginnt die aus der Römerzeit stammende Nord-Süd-Achse (Cardo Maximus), die heute noch im Verlauf der Hohe Straße und Hohe Pforte fast unverändert besteht.

Der Bereich um den Kölner Dom wird Dom-Platte genannt. Er ist oftmals Ort von Demonstrationen oder Mahnwachen, aber auch von Großveranstaltungen wie Konzerten.

Äußeres

Westfassade

Hier befindet sich das Hauptportal, das zwischen den beiden Haupttürmen liegt. Besucher kommen meist durch die beiden Nebenportale, die in den beiden Türmen liegen. Bis auf die unteren Stockwerke des Südturmes stammt die ganze Westseite aus dem 19. Jahrhundert.

Nordfassade

Südfassade

Petrus-Brunnen ("Drüjje Pitter")

Inneres

Mittelschiff - Langhaus

links: Renaissancefenster
rechts: Bayernfenster

Querhaus

Dreikönigenaltar

Binnenchor

Chorgestühl
Hochaltar
Drekönigenschrein

Chorumgang

Kreuzkapelle mit dem Gerokreuz

Chorkapellen

Die 7 Chorkappen von links nach rechts:

  • Engelbertuskapelle: Georgsaltar (um 1520), Gemälde: „Anbetung der Heiligen Drei Könige“
  • Maternuskapelle: Kreuzigungsaltar, (um 1500), Riß F (Ende des 13. Jahrh.)
  • Johannaskapelle: Büste Erzbischof von Droste zu Vischering, Wandbild „Kreuzigung Christi“ (um 1330/40)
  • Dreikönigenkapelle: Neugotische Ausstattung der Achskapelle (1892) mit dem Dreikönigenaltar
  • Agneskapelle: Reliquiengrab der hl. Irmgard von Zutphen (Süchteln), Wandbild an der Nordwand der Kapelle: Im Mittelfeld steht links die Heilige, und rechts als Empfänger der hl. Petrus als Patron des Domes. Altarwandbild mit der Darstellung der Kreuzigung Christi (um 1330/40). Südseite: Wandgemälde: Kreuzlegende der hl. Irmgardis.
  • Michaelskapelle: Kreuzigungsaltar (1548), Liegefigur aus weißem Marmor: Generalmajor v. Hochkirchen, 1701
  • Stephanuskapelle: Wandgemälde über dem Altar, Schranktür (um 1890) fpr die heiligen Öle

Unter dem Dom

Im Untergrund des Doms befinden sich archäologische Fundstücke aus der römischen Phase (römische Stadtmauer und Gebäude), frühmittelalterlichen und karolingischen Phase mit dem 870 fertiggestellten und danach mehrfach erweiterten Alten Doms.

Besichtigung

Der Dom ist täglich geöffnet, von November - April von 06:00 Uhr - 19:30 Uhr, und von Mai - Oktober von 06:00 Uhr - 21:00 Uhr. · Domführungen

Domschatzkammer

Geöffnet. Montag - Sonntag von 10:00 - 18:00 Uhr.
Eintritt: 5,- €, ermäßigt: 2,50 €, Familienkarte: 10,- €. · Kombikarte Schatzkammer & Turmbesteigung: 6,- €, ermäßigt: 3,- €, Familien: 15,- €.

Turmbesteigung

Turmbesteigungen sind möglich von November - Februar von 9:00 - 16:00 Uhr, März - April von 9:00 - 17:00 Uhr, Mai - September von 9.00 - 18.00 Uhr und im Oktober von 9:00 - 17:00 Uhr. Der Aufstieg kostet 3,- €, ermäßigt: 1,50 €, für Familien: 6,- €.

Anreise

Weblinks

Quelle

Dieser Artikel basiert auf einem Artikel aus dem Wiki-Projekt Colonipedia und steht unter dieser Creative Commons Lizenz: [1]. Die Colonipedia ist nicht mehr aktiv und die Webseite seit Oktober 2011 offline.