Jambga

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Jambga (* 1882 in Bonthé, Westafrika; 30. Oktober 1898 in Köln) war eine afrikanische Amazone.[1]

Völkerschauen waren im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert eine beliebte Art der Unterhaltung. Menschen aus fernen Ländern stellten darin ihre vermeintlich typischen Lebensweisen und Riten einem zahlenden Publikum vor. So fanden in Köln zwischen 1879 und 1932 rund 30 Veranstaltungen afrikanischer Völker statt. Die Amazonen von Dahomey, die ab der 1890er Jahre in Europa auftraten, gastierten auch in Köln. Dort erkrankte eine der Teilnehmerinnen mit Namen Jambga an Lungenentzündung und starb mit 16 Jahren im Augusta Hospital. Bereits ihre Schwester war vorher in München verstorben.

Über die exotische Trauerfeier und die zeremonielle Beisetzung auf dem Melaten-Friedhof wurde im Kölner Stadt-Anzeiger ausführlich berichtet. Die Grabstätte existierte noch jahrzehntelang und wurde erst in den 2000er Jahren abgeräumt.[2]

Literatur

  • Detlef Rick: Melaten - Gräber erzählen Stadtgeschichte, Hermann-Josef Emons Verlag, Köln 2010, S. 84
  • Marianne Bechhaus-Gerst, Anne-Kathrin Horstmann (Hrg.): Köln und der deutsche Kolonialismus, Böhlau Verlag, 2013, S. 153

Einzelnachweise

  1. Sterbeurkunde Nr. 2130 vom 31. Oktober 1898, Standesamt Köln-Süd in LAV NRW R Personenstandsregister (Abruf am 12.2.2020)
  2. Grablage auf Findagrave.com (englisch) (Abruf am 12.02.2020)