Dreigestirn

Aus KoelnWiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Das kölner Dreigestirn sind Bauer, Prinz und Jungfrau. Sie sind die höchsten Repräsentanten des Karnvals für eine Session. Das Dreigestirn wird auch als Trifolium bezeichnet.

Als Einheit existieren sie seit dem Jahre 1870. Das Dreigestirn wird von den Karnevalsvereinen gestellt, die dem Festkomitee Kölner Karneval unterstehen und sind in der Regel alle Mitglieder einer einzigen Gesellschaft. Bei den Bewerbungen werden vor allem Gesellschaften berücksichtigt, die in dem entsprechenden Jahr ein Jubiläum haben. Jedes Jahr zur Karnevalssession wird ein neues Dreigestirn ernannt. An Weiberfastnacht eröffnen sie jeweils um 11:11 Uhr auf dem Alter Markt in Köln den Straßenkarneval. Begleitet wird das Dreigestirn während der Aufzüge und im Rosenmontagszug von der Prinzen-Garde Köln 1906 e.V. sowie von der Ehrengarde der Stadt Köln e.V.

Seine Tollität, der Prinz, ist der höchste Repräsentant des Kölner Karnevals. Der Name löste im Verlauf des 19. Jahrhunderts die Bezeichnung Held Carneval ab. Der Prinz oder Held ist seit 1823 die wichtigste Figur des Rosenmontagszugs. Seine Symbole sind das Zepter in der linken und die Pritsche in seiner rechten Hand.

Der Bauer (kölsch: Buur), als Seine Deftigkeit angesprochen, symbolisiert durch Schwert und Dreschflegel den staatse Kääl (= stattlichen Kerl), der für die Wehrhaftigkeit der alten Reichsstadt Köln steht. Als Stadtbewahrer trägt er auch die Stadtschlüssel. Die Figur bezieht sich auf den Reichsstand Kölns in der Frühen Neuzeit und reicht weit in die Geschichte der Stadt zurück. In Bezug auf den Karneval setzte sich der Bauer wie die Jungfrau in den 1870er Jahren als fester Bestandteil im Rosenmontagszug durch.

Die Presse findet gerne andere Namen für ihre Bauern. So erhielt 1998 der Bauer Roland Pilot den Namen Samba-Buur aufgrund seines Tanzstils auf den Bühnen der Stadt.

Die Jungfrau, Ihre Lieblichkeit, wird als beschützende Mutter Colonia im Kölner Dreigestirn immer von einem Mann dargestellt. Um der weiblichen Rolle gerecht zu werden, ist ein Bart oder ein Schnäuzer nicht erlaubt. Die Kölner Jungfrau trägt eine Krone, die wie ein Zinnenkranz aussieht (auch Mauerkrone genannt). Ihre Krone und ihre Jungfräulichkeit symbolisieren die Uneinnehmbarkeit der Stadt Köln, als diese noch von einer ringförmigen Stadtmauer umschlossen war. Das römische Gewand der Jungfrau erinnert an die römische Kaiserin Agrippina die Jüngere, die gemäß den des Tacitus als die Gründerin Kölns gilt.

Das Kölner Dreigestirn wird traditionell von Männern dargestellt, auch die Rolle der Jungfrau. Ausnahmen waren die Jahre 1938 und 1939, als auf Grund eines Erlasses durch die NSDAP sämtliche Frauenrollen im Karneval durch Frauen darzustellen oder abzuschaffen waren. Die Frauenkostümierung, welche in die Nähe der Homosexualität gestellt wurde, passte nicht ins Männerbild der Nationalsozialisten. Nach dem Krieg wurde die Rolle aber wieder von Männern besetzt, im Gegensatz zu der des Funkenmariechens, die bis heute von Frauen übernommen wird.

Zudem gibt es noch ein Kinder-Dreigestirn. Anders als bei den Erwachsenen, wird die Jungfrau von einem Mädchen verkörpert.

Weblinks


Quelle

Dieser Artikel basiert auf einem Artikel aus dem Wiki-Projekt Colonipedia und steht unter dieser Creative Commons Lizenz: [1]. Die Colonipedia ist nicht mehr aktiv und die Webseite seit Oktober 2011 offline.